Die EZB steckt in der Klemme zwischen hoher Inflation und beginnender Rezession. Vieles spricht dafür, dass sie sich nur um die Preisstabilität kümmert und dafür schmerzhafte Nebeneffekte in Kauf nimmt – ganz in der Tradition der Bundesbank
Als vor über zwei Jahrzehnten der Euro startete, lautete für viele Menschen Deutschland die implizite Erwartung: Es bleibt alles beim Alten, die Geldpolitik bleibt „stabilitätsorientiert“ – sie kümmert sich also ausschließlich um die Inflationsbekämpfung und ignoriert sowohl Arbeitslosigkeit wie auch Finanzstabilität und Einkommensverteilung. Zunächst machten viele daher ihren Frieden der Gemeinschaftswährung.