Inflation und hohe Zinsen drücken das Wirtschaftswachstum – wohl bis ins neue Jahr. Auch wenn 2024 bereits Risiken am Horizont auftauchen, könnte das Jahr deutlich besser werden, als viele heute vermuten
Der Riss, der sich seit Monaten durch die Weltwirtschaft zieht, geht an diesem Morgen Anfang Dezember mitten durch die Mainzer Rheingoldhalle. Optisch und inhaltlich. Die vollen Stuhlreihen liegen tief im Dunkel, vorne auf der Bühne steht Axel Weber, der frühere Bundesbankpräsident, im gleißenden Scheinwerferlicht und malt die Zukunft der Wirtschaft in düsteren Farben. Der dramatische Anstieg von Inflation und Zinsen sei eine historische Fehlleistung der Notenbanker, ätzt Weber, jeder habe das kommen sehen – „nur die aktuellen Notenbanker offenbar nicht“. Ein wenig kann einem angst und bang werden, wenn man Weber so zuhört.