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Kolumne Beim Börseneinstieg auf den Broker achten

Dax-Kurstafel an der Frankfurter Börse
Dax-Kurstafel an der Frankfurter Börse
© Hans-Günther Oed / IMAGO
Die Aktienmärkte beginnen allmählich, die Corona-Krise zu verdauen. Neben dem günstigen Zeitpunkt für den Einstieg stellt sich auch die Frage nach dem geeigneten Broker. Nicht jeder hat die Corona-Krise gut bewältigt

Es könnte wieder einer dieser Übertreibungen von US-Präsident Donald Trump sein, aber seine Aussage gibt etwas Hoffnung in der aktuellen Zeit . Die Wirtschaft werde aufgrund der aufgestauten Nachfrage irgendwann „zurückspringen, wie es noch niemand zuvor gesehen hat“. Darauf hoffen nicht nur alle Arbeitnehmer, sondern auch Börsianer.

Die Aktienmärkte würden eine solche Entwicklung sicher positiv aufnehmen, allerdings zeigen die aktuellen Wirtschaftsdaten noch eine verheerende Konjunkturentwicklung. So ist der Empire State Index, der die Wirtschaftsaktivitäten in der Region New York misst, zuletzt auf noch nie dagewesene minus 78,2 Prozent eingebrochen. Auch in Europa signalisieren die aktuellen Konjunkturdaten noch keine Entwarnung.

Die gerade begonnene US-Berichtssaison bestätigt diesen Trend mit überwiegend schwachen Unternehmensergebnissen. Die großen US-Banken etwa mussten aufgrund der Insolvenzgefahr ihrer Kunden hohe Rückstellungen bilden, die ihre Gewinne haben einbrechen lassen. Dennoch erholten sich die Aktienmärkte zuletzt und signalisieren eine allmähliche Beruhigung, weil viel negative Erwartungen in den Kursen stecken. Hoffnung auf Besserung macht auch die historisch einmalige expansive Geldpolitik der Notenbanken.

Börsenliquidität treibt Kurse

Die US-Notenbank Fed hat ihre Bilanzsumme auf fast 8 Billionen Dollar ausgeweitet - so viel wie noch nie. Da auch ein Teil dieses Geldes an die Börse fließen wird, werden die Aktienmärkte mittelfristig profitieren: Bisher ist der Dax vom Tief aus um rund 15 Prozent gestiegen, die bedeutende 10.000-Punktemarke wurde wieder geknackt. Anleger profitieren mit K.o.-Bull-Papieren gehebelt von einer weiteren Erholung im Dax. Folgende Papiere weisen moderate Hebel auf: JM96TZ (JP Morgan, Hebel 5) , CL5K5C (Société Générale, Hebel 3) .

Wer in die Börsenstatistiken schaut, findet neben Papieren auf den Dax auch viele Produkte auf die US-Indizes, die in der Corona-Krise fleißig gehandelt wurden. Zu den am meisten gehandelten Papieren, zählten auch solche auf den Ölpreis, der in den vergangenen Wochen einen nie zuvor gekannten Crash erlebte. Auch zahlreiche Börsen und Börsenplätze meldeten Rekorde und zwar beim Umsatz, denn ein Aktienmarkt- und Ölpreiscrash fallen selten zusammen.

„Die Umsätze und die Orderausführungen kletterten aufgrund der Marktlage auf ein Rekordhoch; zudem haben neu angebundene Marktteilnehmer signifikant zum Umsatzwachstum beigetragen“, sagt Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG. „Trotzdem haben wir an unseren hohen Qualitätsstandards der Börse Gettex und den strengen Börsenregeln auch in den Phasen großer Volatilität jederzeit festgehalten“, so Ertl weiter.

Auf die Brokerauswahl achten

Ähnlich intensiv wurden auch Bonds gehandelt, etwa Unternehmensanleihen. Viele Firmen müssen sich in der Krise ihre Finanzierung sichern und bieten daher wieder attraktivere Renditen an als noch im vergangenen Jahr. Auch die Broker wie zum Beispiel Activ Trades oder Etoro wurden überrannt. Bei Etoro wurden neben den großen Indizes vor allem Aktien von Airlines und aus dem Pharmasektor gehandelt. Dagegen wurden bei der DZ Bank überdurchschnittlich viele Short-Produkte auf TUI, Fraport und Lufthansa gehandelt, um von den fallenden Kursen bei diesen Werten zu profitieren.

Während die beiden Broker während der Krise einwandfrei handeln konnten, gab es bei anderen doch erhebliche Störungen, weil sie den Ansturm zu Crash-Zeiten nicht bewältigen konnten. Die Comdirect-Tochter Onvista fiel negativ auf, da dort während des Kurseinbruchs über längere Zeiträume nicht gehandelt werden konnte und niemand bei Onvista erreichbar war. Auch die DKB und Trade Republic hatten massive Ausfälle zu beklagen. So ist es beim Broker wie im richtigen Leben: In der Krise bewährt sich Qualität.

Daniel Saurenz betreibt das Börsenportal Feingold Research. Es bietet täglich einen Börsenbrief an, den Sie für 14 Tage kostenfrei testen können. Melden Sie sich unter Info@feingold-research.com an oder probieren Sie den Börsendienst unter diesem Link gerne aus

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