Die Abwertung des Euro auf das Niveau des Dollar hat Mitte Juli viele Marktbeobachter in Aufruhr versetzt. Zum ersten Mal nach 20 Jahren liegen beide Währungen wieder gleichauf, bedingt durch die Gaskrise und die zurückhaltendere Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Während die Annäherung für die einen eine Zäsur markiert, fürchteten andere Stimmen unlängst, die drohende „Weichwerdung des Euro“. „Dieser große Aufschrei ist in meinen Augen etwas übertrieben“, sagt Horst von Buttlar in der neuen Podcast-Folge von „Aktien fürs Leben“. Die Schwäche des Euros sei vielmehr eine Stärke des Dollars. „Der Dollar ist in Krisenzeiten immer eine Fluchtwährung.“
Die Gründe für die Aufwertung der amerikanischen Währung sind vielfältig. Einerseits sorgt die geopolitische Lage mit dem Krieg in der Ukraine für Unsicherheit an den Märkten, gleichzeitig weist der US-Markt aktuell die größte Liquidität auf. Ein weiterer Faktor, der die Parität begünstigt hat, ist der unterschiedliche Umgang der Notenbanken mit der Inflation: Die amerikanische Federal Reserve hat die Leitzinsen deutlich schneller und stärker angezogen als die EZB. „Das alles spricht für kurzfristige Anlagen in US-Dollar“, sagt Horst von Buttlar.
Wie lange die Parität anhält, darüber sind Marktbeobachter noch uneins. Erste Stimmen sagen bereits die Renaissance des Euro in den kommenden Monaten voraus. Dafür bedürfe es aber bestimmter Katalysatoren, merkt Investor Christian Röhl an und erinnert an die letzte Euro-Dollar-Parität von 2002. Ob diese Katalysatoren in der aktuellen Lage gegeben sind, darum geht es in der neuen Folgen von „Aktien fürs Leben“.
Hören Sie außerdem in der 11. Folge von Aktien fürs Leben,
- was die Euro-Dollar-Parität für die Aktien im Dax und MDax bedeutet,
- welche Rolle die staatliche Rettung von Uniper angesichts der Gaskrise spielt,
- was der Aufstieg von Porsche-Chef Oliver Blume an die VW-Spitzen für den Teilbörsengang des Autobauers bedeuten könnte.
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