1000 Dollar? 2000 Dollar? Wieviel darf es denn sein bei Biontech? Dazu eine Varta bei 200 Euro? Oder lieber gleich 500 Euro als Kursziel? Noch vor wenigen Wochen waren die Aktien auf den Kaufzetteln ganz oben, von denen man die größten Versprechungen hörte und die obendrein zu den am meisten diskutierten Titeln zählen. Die Bilanz ist ziemlich ernüchternd nach dem September.
Der Wert der Biontech-Aktie hat sich halbiert von seinem Höchststand. Wer zum miesesten Zeitpunkt zugegriffen hat, verminderte seinen Einsatz ebenso schnell wie bei Peloton, Zoom, Home24 oder Shop Apotheke. Varta wiederum sollte mit vielen Neuerungen Richtung 200 streben. Als Bilanz steht, dass die Aktie im Grunde seit zwei Jahren immer wieder den Bereich zwischen 100 und 120 Euro anläuft. Mal geht es darüber hinaus, mal darunter. Per Saldo ist es nicht viel mehr.
Schaut man unter die Oberfläche der Indizes sieht man jetzt, dass Dax, Dow oder Nasdaq zwar nur wenig korrigiert haben, Einzeltitel aber starke Kurskorrekturen schon hinter sich haben. Anleger müssen also nicht die heiße Ware kaufen, sondern es lohnt sich, auch bei bewährter Qualität wieder hinzusehen. Fünf Aktien aus Deutschland und den USA stehen exemplarisch dafür. „Adidas, HeidelCement, Sartorius und selbst Deutsche Post haben in den letzten vier Wochen zwischen 10 und 15 Prozent im Kurs eingebüßt, eine Zalando sogar 20 Prozent verloren“, rechnet Kapitalmarktanalyst Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets vor.
Günstige Einstiegspreise
Beim Konkurrenten Etoro stehen US-Aktien unter den Anlegern hoch im Kurs. Doch auch da zeigt sich an der Nasdaq, dass einige Qualitätstitel merklich gelitten haben. Adobe, Paypal, Visa oder auch Nike haben in den letzten Wochen vom Top einiges verloren, so die Auswertung des Brokers. Die Bewährungsprobe kommt für viele Aktien ohnehin erst, wenn die Quartalssaison im Oktober anläuft. Dann wird man sehen, wie die Firmen Rohstoffknappheit und damit fehlende Produktionsmöglichkeiten wegstecken.
In Deutschland haben viele Unternehmen Materialknappheit und Lieferengpässe bereits zu spüren bekommen. Daimler bietet seinen Kunden die Abnahme von Fahrzeugen mit verändertem Preis, dafür ohne zuvor geplante Zusatzausstattungen an. Auf eine Playstation von Sony warten Kunden weltweit seit Monaten mitunter vergeblich. Nike und Adidas macht das Nadelöhr Vietnam zu schaffen, von wo sie Produkte verspätet oder gar nicht erhalten.
Kein Wunder also, dass auch die Handelsdaten der Börse München zeigen, dass Aktien wie Daimler, Apple, Amazon oder Adidas wieder häufiger gekauft werden. Denn all die Unsicherheiten schicken die Kurse ein Stück talwärts und machen sie auf der anderen Seite dann attraktiver für Käufer. Statt hoch spekulativer Aktien wie Adler Group oder Highflyern wie Biontech können Investoren dann zu altbewährten Qualitätstiteln greifen, die sich Richtung 2022 wieder erholen könnten und oft mit Dividende garniert serviert werden.
Daniel Saurenz betreibt mit seinem Team das Börsenportal Feingold Research. Es bietet täglich einen Börsenbrief an, den Sie für 14 Tage kostenfrei testen können. Melden Sie sich unter Info@feingold-research.com an oder probieren Sie den Börsendienst unter diesem Link aus. Trainingstage und Coachings finden Sie NEU unter feingold-academy.com