Lieferketten gelten seit der Corona-Krise als verletzlich und durcheinander – was aber heißt das konkret? An einem Bauteil der Autobranche erklärt Capital, was das Problem ist
Der letzte Tag, an dem für Marian Okwieka die Globalisierung noch funktioniert, ist der 23. Januar 2020. Okwieka leitet beim Maschinenbauer Tünkers aus Ratingen den Einkauf, und Ende Januar wartet er auf Neuigkeiten zu einer dringenden Lieferung von 30.000 Bolzen aus China. Tünkers braucht bald Nachschub, die Bolzen sind ein notwendiges Bauteil für sogenannte Kniehebelspanner, ohne die wiederum die Autoindustrie nicht arbeiten kann. Die Bolzen sind zwar weitgehend produziert, aber noch in China, und der Lieferant meldet sich nicht mehr.