Nach Corona und Kriegsschock sollten europäische Unternehmen ihre Lieferketten neu aufstellen. Doch das Beispiel eines deutschen Weltmarktführers zeigt: Das ist gar nicht so leicht
Wenn Markus Müller erzählen will, wie für ihn die Lieferkrise begann, zeigt er auf eine grüne Scheibe: flach, groß wie ein Kochtopf und übersät mit schwarzen Chips, bunten Plastikteilen und Steckern. „764 Bauteile, 70 verschiedene Lieferanten“, sagt der 49-Jährige, der beim Ventilatorhersteller EBM-Papst den strategischen Einkauf für Elektroteile leitet. Die grüne Roh-Leiterplatte kommt aus China, die Chips darauf aus Taiwan, Malaysia, den USA. Die Bestückung findet im eigenen Werk in Ungarn statt, erklärt Müller.