Kurz vor seinem Ende kaufte Wirecard das Start-up SO1. Der Fall zeigt exemplarisch, wie Wirecard händeringend versuchte, neue Geschäfte um seine hohle Bilanz zu bauen
Der Tag, an dem Raimund Bau und Sebastian Gabel ahnen, dass sie ihre Firma verlieren werden, beginnt mit dem ganz gewöhnlichen Meetingmarathon. Es ist der 18. Juni 2020, und die Gründer des Big-Data-Start-ups SO1 sitzen mit einer kleinen Mannschaft in den Büros in Berlin zusammen, um die Zukunft zu planen. Vor drei Monaten haben Bau und Gabel SO1 an den Zahlungsdienstleister Wirecard verkauft, nun sollen sie innerhalb des Dax-Konzerns daraus ein ambitioniertes Werbegeschäft formen: den Datenschatz aus den Milliarden Wirecard-Transaktionen endlich vergolden. Eigentlich.