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Déjà-vu Werftenpleite: Kein Fall für die staatliche Seenotrettung

Blick auf eine Brennmaschine für den Zuschnitt von Bauteilen mit dem Schriftzug „100 Jahre Nobiskrug“
Die Nobiskrug-Werft ist pleite, soll der Staat sie retten
© Christian Charisius/dpa / Picture Alliance
Wieder einmal meldet eine deutsche Werft Insolvenz an. Die Branche mit Staatsgeld am Leben zu erhalten ist jedoch ein sinnloses Unterfangen

Nun also Nobiskrug in Rendsburg. Die 1905 gegründete Traditionswerft meldet Insolvenz an. Und alle sind sich einig: Der letzte Eigentümer, Lars Windhorst, trägt die Verantwortung. Das ist nicht falsch, jedoch nur die halbe Wahrheit. Das einstige Wunderkind steht nur am Ende einer langen Reihe windiger Investoren. Der Schiffbaubetrieb am Nord-Ostsee-Kanal gehörte in den vergangenen 40 Jahren bereits der ebenfalls längst bankrotten Hamburger Werft HDW, ein paar Reichen aus dem Steuerparadies Guernsey, einer obskuren Gesellschaft in Abu Dhabi und einem geheimnisumwitterten französischen Geschäftsmann libanesischer Herkunft. Zwischendurch war Nobiskrug immer mal wieder pleite – das erste Mal 1986 und das bisher letzte Mal jetzt.

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