Der Robo-Advisor Scalable Capital verwaltet mehr als 2 Mrd. Euro an Kundengeldern – und ist damit der unangefochtene Marktführer in Deutschland. Doch bald schon will das Münchner Fintech nicht nur Kunden ansprechen, die ihr Geld automatisiert anlegen lassen wollen. Über „Scalable Broker“ können Nutzer künftig auch selbst Aktien, ETFs oder Fonds handeln. „Es gibt eine Nachfrage von Kunden, die selbst traden wollen – und nur einen Teil ihres Geldes verwalten lassen“, sagt Gründer Erik Podzuweit im Gespräch mit Finance Forward .
Das Anlage-Start-up reagiert damit auf einen Trend: In den vergangenen Monaten sind mehrere der sogenannten Neobroker gestartet. Sie wollen mit einer einfachen Smartphone-App und niedrigen Gebühren ihre Nutzer für den Aktienhandel begeistern. Prominentestes Beispiel ist Trade Republic, das erst kürzlich eine große Finanzierungsrunde eingesammelt hat . Das Start-up hat aber schon kräftig Konkurrenz bekommen: Mit Smartbroker hat ein neuer Anbieter seine Gebühren drastisch gesenkt; Bux, Justtrade und Gratisbroker bieten ähnliche Angebote.
Scalable startet ebenfalls mit niedrigen Gebühren – ein Trade kostet nur 99 Cent. Wer ein Abo für knapp 3 Euro pro Monat abschließt, handelt gebührenfrei. Auch kostenlose ETF-Sparpläne sind darin enthalten. Die Trades laufen über die Handelsplattform Gettex. „Wie bei den Robo-Advisorn wird es auch bei den Neo-Brokern bald eine Vielzahl geben“, sagt Podzuweit – am Ende würden sich allerdings ein oder zwei große Player am deutschen Markt durchsetzen. „Und das wollen wir sein“, kündigt der Gründer an.
Der Beitrag ist zuerst auf Finance Forward erschienen, dem neuen Finanzportal von Capital und OMR. Für den täglichen Newsletter können Sie sich hier anmelden.