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Kraftstoff Putin hebt Exportbann für Diesel wieder auf

Russlands Präsident Putin 
Russlands Präsident Putin 
© IMAGO / ZUMA Wire
Wegen Engpässen in Russland hatte der Kreml ein Ausfuhrverbot für Diesel verhängt. Daraufhin verteuerte sich der Kraftstoff in Europa. Schon nach zwei Wochen darf Diesel wieder ausgeführt werden – wenn auch unter Bedingungen

Nur gut zwei Wochen nach dem Verbot erlaubt Russland seinen Exporteuren wieder, Diesel auf dem Seeweg auszuführen. Das berichtet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Der Bann hatte die Weltmärkte in Aufruhr versetzt. Die Diesel-Preise in Europa waren explodiert, da Russland der größte Exporteur von Dieselkraftstoffen auf dem Seeweg ist.

Die Ausfuhr von Benzin bleibt beschränkt, wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet. Hintergrund des Banns sind Engpässe bei Benzin und Diesel, die vor allem für die Ernte im Süden des Landes fehlten. Denn trotz westlicher Sanktionen infolge des Überfalls auf die Ukraine winken russischen Raffinerien hohe Exportpreise, weshalb sie ihre Produkte lieber ins Ausland verkaufen. Neben der Kraftstoff-Knappheit ächzt Russland in der Folge unter hohen Heizölpreisen.

Auf die Preise an russischen Tankstellen hatte der Exportbann laut dem russischen Onlineportal Fontanka nur einen geringen Effekt. An der Kraftstoffbörse lagen die Preise demnach am Donnerstag in etwa auf dem Niveau von vor zwei Wochen.

Auflagen, aber auch Subventionen

Nun darf Diesel wieder exportiert werden, wenn der Kraftstoff per Pipeline zu russischen Häfen transportiert wird. Unternehmen, die nicht selbst Diesel produzieren, sondern im Inland gekauften Kraftstoff exportieren, müssen laut Bloomberg allerdings hohe Ausfuhrzölle bezahlen. Zudem sind die Produzenten Reuters zufolge verpflichtet, mindestens 50 Prozent für den heimischen Markt vorzuhalten.

Um die Nachfrage aus dem Inland zu decken, subventioniert die russische Regierung Kraftstoffe laut dem Bloomberg-Bericht auch wieder so stark wie zuvor: Die Raffinerien erhalten für die Differenz zwischen den In- und Auslandspreisen einen Ausgleich.

Um die Preise für Heizöl vor dem Wintereinbruch zu dämpfen, will die russische Regierung ebenfalls staatliche Mittel bereitstellen, wie das Präsidialamt am Donnerstag mitgeteilt hatte. Auch von der Einführung einer Preisregulierung bei Heizöl war auf der Kreml-Website die Rede.

Der Beitrag ist zuerst bei ntv.de erschienen

ntv.de, chl/rts

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