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Exklusiv MeinFernbus zieht es auf die Schiene

MeinFernbus-Flixbus will ab 2016 auch Bahnverbindungen anbieten. Start ist in Österreich und Tschechien, Deutschland soll folgen.
Mein Fernbus-Gründer Torben Greve (r.) im Gespräch mit Bahn-Vorstand Berthold Huber
Mein Fernbus-Gründer Torben Greve (r.) im Gespräch mit Bahn-Vorstand Berthold Huber
© Patrick Desbrosses

Der Marktführer für Fernbusreisen in Deutschland, MeinFernbus-Flixbus, will der Bahn künftig auch auf der Schiene Konkurrenz machen. Das kündigt Mein Fernbus-Gründer Torben Greve in der neuen Capital-Ausgabe an. „Wir haben uns die Domain ‘flixtrain‘ und ‘meinfernzug‘ gesichert. 2016 starten wir erst mal in Österreich und Tschechien“, sagte Greve. Dabei kooperiere sein Unternehmen mit privaten Fernzug-Betreibern. „Irgendwann wird es auch grüne Züge in Deutsch­land geben“, so Greve weiter.

Greve machte seine Ankündigung in einem Streitgespräch mit Bahn-Vorstand Berthold Huber, zu dem Capital die beiden Kontrahenten eingeladen hatte. Huber, dessen Unternehmen unter der neuen Fernbus-Konkurrenz deutlich leidet, kommentierte Greves Ansage mit einem lakonischen „Willkommen im Club“.

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Huber räumte ein, sein Unternehmen habe die Wünsche der Kunden nach günstigen Verbindungen lange verschlafen. Jetzt investiere man aber massiv in den Umbau. „Eisenbahn ist ein sehr lang­sames Geschäft. Einige Mitarbeiter sind davon noch geprägt. Manchmal fehlt uns noch Geschwin­digkeit, aber wir entwickeln gerade richtig Tempo“, sagte Huber. Er kündigte deutliche Verbesse­rungen für Bahnkunden an, mehr direkte Verbindungen, besseren Komfort in den Zügen und schnellere Informationen über Versprätungen und Anschlussverbindungen.

Kritik an den hohen Preisen der Bahn wies er zurück. Den Normalpreis der Bahn, der immer hoch erscheine, zahlten „nur noch zehn Prozent“ der Kunden, so Huber – der Rest fahre heute mit Sparpreisen und Bahn­card-Tickets. Gerade die günstigen 19-Euro-Tickets seien ein Erfolg, 2015 habe die Bahn so rund eine Million Kunden neu gewonnen. „2014 war ein schlechtes Jahr, aber wir kommen zurück“, sagte Huber.

Greve, der selbst lange bei der Deutschen Bahn gearbeitet hat, sieht die Offensive der Bahn den­noch gelassen. „Bis die Bahn besser und günstiger wird, dauert es“, sagte Greve. Er kündigte einen neuen Kundenservice per Online-Chat an.

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