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Inflation Makroökonom Enzo Weber: „Eine Lohn-Preis-Spirale sehe ich nicht“

Inflation: Makroökonom Enzo Weber: „Eine Lohn-Preis-Spirale sehe ich nicht“
© IMAGO / IlluPics
Mit steigenden Inflationsraten stieg zuletzt auch die Angst vor einer Lohn-Preis-Spirale. Von der spricht man, wenn Arbeitnehmer wegen der Inflation höhere Löhne fordern, die Arbeitgeber dann wiederum durch höhere Preise weitergeben – ein Teufelskreis. Der Makroökonom und Arbeitsmarktexperte Enzo Weber erklärt, warum es trotz steigender Preise und Löhne wohl nicht so weit kommen wird

Herr Weber, derzeit spricht ganz Deutschland über die hohe Inflation von 4,1 Prozent. Warum haben wir diesen hohen Wert erreicht?

ENZO WEBER: Überwiegend ist meine Einschätzung: Da sind Sondereffekte am Werk. Die treten jetzt auf, werden aber auch wieder verschwinden. Hohe Energiepreise und die Rücknahme der Mehrwertsteuersenkung aus dem vergangenen Jahr folgen auf eine Zeit, in der die Preise sehr niedrig waren.

© IAB

Enzo Weber

Enzo Weber leitet am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) den Fachbereich "Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen" und ist an der Universität Regensburg Professor für empirische Wirtschaftsforschung

Weil man die Inflation misst, indem man die Preise dieses Monats mit den niedrigen Preisen des Vorjahresmonats vergleicht, fällt die Inflation also so hoch aus.

Ja, das ist der eine Effekt. Das ist die typische Corona-Natur: Scharf runter, scharf wieder rauf. Der ist vorübergehend.

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