Der Iran zählt neben Russland und Nordkorea zu den am stärksten sanktionierten Ländern der Welt. Vom Angriff auf Israel hat ihn das nicht abgehalten. Und auch Russland, gegen das seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine ganz massiv Sanktionen verhängt wurden, setzt den Krieg nach mehr als zwei Jahren noch immer fort.
Gerade bei großen Staaten sei eine unmittelbare Reaktion auf Sanktionen eher unwahrscheinlich, erklärt der Politologe Anton Peez im Podcast „Wirtschaft Welt & Weit“. Der Iran werde nicht aufhören, Drohnen zu bauen, doch die Produktion könne sich verlangsamen und verteuern, und auch in der Herstellung müsse langfristig auf minderwertiges Material zurückgegriffen werden. Sanktionen wirken also über Jahre.
Erreicht der Westen mit Sanktionen das Gegenteil?
Haben Russland und Iran die Folgen der Sanktionen längst einkalkuliert? Gerade in militärischen Fragen sieht Peez iranisch-russische Kooperationen. Treiben wir etwa die Länder nicht nur enger zusammen, sondern auch verstärkt nach China? Und: Hätte ein schärferes Durchgreifen nach der Annexion der Krim durch Russland 2014 Putin in die Schranken weisen können? In der neuen Podcast-Folge spricht Host Andrea Sellmann mit Anton Peez über Sanktionen, Schlupflöcher und auch darüber, ob man den Erfolg überhaupt seriös messen kann.
Anton Peez ist Politikwissenschaftler an der Goethe-Universität Frankfurt. Er forscht am Peace Research Institute Frankfurt (PRIF), das ist das Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung. Anton Peez beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Wirtschaftssanktionen und mit Normen in der internationalen Politik.