Steven van Rijswijk ist eine Ausnahme unter den Chefs europäischer Großbanken, seine ING Group treibt die Branche an. Er fordert mehr Tempo bei der Bankenunion, um internationale Fusionen zu ermöglichen
Herr van Rijswijk, die ING Group ist eine der größten Banken Europas – wie schwierig ist es, in diesen Zeiten eine Bank zu betreiben?
STEVEN VAN RIJSWIJK: Auf die Frage gibt es zwei Antworten. Auf der einen Seite sind wir in unserer Branche digital führend. Corona hat uns in gewisser Weise sogar geholfen: Vor fünf Jahren war es ganz nett, wenn Sie Onlinebanking anbieten konnten, in der Pandemie wurde es zu einer Notwendigkeit. Vor einem Jahr haben weltweit rund 40 Prozent unserer Kunden unsere Dienste nur auf dem Smartphone genutzt, jetzt sind es fast 50 Prozent. Banking kann in Europa sehr gut funktionieren, wenn man in der Lage ist, eine andere Form der Kundenerfahrung anzubieten.
Und die andere Seite?