Heizen wird in diesem Jahr teurer, das steht inzwischen fest. Die Energiepreise schwanken stark und vor allem der Preis für Heizöl ist enorm gestiegen. So stark, dass die EU-Kommission schon am Mittwoch Empfehlungen vorgelegt hatte, wie die Mitgliedsstaaten Verbraucher entlasten können. Zu den Vorschlägen gehören Gutscheine für einkommensschwache Haushalte, gezielte Steuersenkungen, der Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Speicherkapazitäten.
In einer Beispielrechnung für die „Welt am Sonntag“ prognostiziert der Verbraucherzentrale Bundesverband für einen typischen Familienhaushalt in einem 120 Quadratmeter großen Einfamilienhaus Kosten von 1260 Euro für Heizung und Warmwasser im laufenden Jahr. Im vergangenen Jahr waren es demnach noch 990 Euro.
Wie viel mehr Verbraucher am Ende wirklich zahlen, hängt vor allem davon ab, womit sie heizen. Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft CO2online hat berechnet , mit welchem Preisanstieg Verbraucher für verschiedene Heizformen rechnen müssen. Im Durchschnitt steigen die Heizkosten demnach im laufenden Jahr für eine durchschnittliche Wohnung um rund 13 Prozent. Das bedeutet für Verbraucher durchschnittliche Mehrkosten von 90 Euro.
Als Gründe für den Anstieg nennt CO2online unter anderem steigende Energiepreise , aber auch kühleres Wetter und den CO2-Preis. Das Ausmaß des Preisanstiegs im laufenden Jahr schwankt stark je nach Heizart zwischen nur drei Prozent und bis zu 44 Prozent.
Womit Verbraucher rechnen müssen
Heizkosten

Heizöl
Die Kosten für das Heizen mit Heizöl werden in diesem Jahr wohl besonders rapide steigen: Ganze 44 Prozent teurer könnte es für Verbraucher laut Co2online werden. Im vergangenen Jahr waren die Kosten noch um 27 Prozent gesunken. Für eine 70 Quadratmeter große Wohnung könnten 2021 900 Euro an Heizkosten pro Jahr anfallen. Das sind 275 Euro mehr als noch 2020.

Erdgas
Ebenfalls stark steigen dürften in diesem Jahr die Preise für das Heizen mit Erdgas. Co2online prognostiziert einen Anstieg um 13 Prozent. Um eine 70-Qadratmeter-Wohnung zu beheizen, fallen 2021 demnach 775 Euro an (2020 noch 868 Euro). Im Vorjahr waren die Kosten um fünf Prozent gesunken.

Fernwärme
Verbaucher, die mir Fernwärme heizen, müssen sich ebenfalls auf Preissteigerungen gefasst machen. Allerdings fallen die im Vergleich zu Heizöl und Erdgas moderat aus. Um neun Prozent dürften die Kosten in diesem Jahr ansteigen, 2020 sanken sie um zwei Prozent. Für eine Wohnung von 70 Quadratmetern heißt das: 945 Euro Heizkosten pro Jahr – und damit etwa 78 Euro mehr als noch 2020.

Wärmepumpe
Eine Luftwärmepumpe vor einem Wohnhaus: Wer mit Wärmepumpe heizt, ist aus dem vergangenen Jahr stabile Preise gewöhnt: Nur ein Prozent günstiger wurde es. In diesem Jahr dürften die Preise dagegen um sieben Prozent steigen. Für das Beispiel einer 70-Qadratmeter-Wohnung bedeutet das knapp 51 Euro mehr an Heizkosten aufs Jahr – und insgesamt 780 Euro.

Holzpellets
Wer mit Holzpellets heizt, geht den Preissteigerungen in diesem Jahr wohl besonders gut aus dem Weg. Zwar sinken die Heizkosten nicht mehr wie im Vorjahr (um sechs Prozent, sondern steigen um drei Prozent an. Doch das ist im Vergleich zu anderen Heizkosten sehr moderat. Für die Beheizung einer 70-Quadratmeter-Wohnung dürften 2021 570 Euro aufs Jahr anfallen - das sind rund 17 Euro mehr als noch 2020.