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Harald Christ Unternehmer gegen die AfD: „Ich erlebe ständig massive Anfeindungen“

Harald Christ öffnet die Tür eines Autos
Der Unternehmer Harald Christ engagiert sich gegen die AfD
© Mike Schmidt / IMAGO
Der Unternehmer Harald Christ führt einen offenen Kampf gegen die AfD, wofür er massiv angefeindet wird. Trotzdem will er sein Engagement gegen die Partei verstärken. Mit deutlichen Worten kritisiert er Unternehmer wie Theo Müller, die die Nähe zur AfD suchen

Der Berliner Unternehmer Harald Christ will sein persönliches Engagement gegen die AfD in den kommenden Monaten deutlich verstärken und sich mit der Partei und ihren wichtigsten Vertretern auch direkt auseinandersetzen. „Natürlich würde ich mich auch mit der AfD auseinandersetzen, in einem öffentlichen Raum oder vor laufender Kamera oder in einem Streitgespräch“, sagte Christ Capital.

Ausdrücklich grenzte er sich jedoch ab gegen andere Unternehmer wie Theo Müller, Chef und Eigentümer der Molkerei-Gruppe Müller, der sich regelmäßig mit AfD-Chefin Alice Weidel trifft. „Ich würde mit Frau Weidel nicht zum Essen gehen“, sagte Christ. Müller könne essen gehen mit wem er wolle. „Aber er muss wissen, was das für eine Signalkraft hat.“ Weidel verführe die Menschen, könne aber keine bessere Politik machen und wisse das auch. „Ich habe keine Lust, nur eine Sekunde mit ihr zu verbringen.“ 

Harald Christ wird bedroht

Christ, der einst Vorstand bei der Postbank und der Ergo-Versicherung war, und sein eigenes Beratungsunternehmen führt, hatte sich im vergangenen Sommer als erster bekannter Manager und Unternehmer in Deutschland sehr klar gegen die AfD positioniert und Wirtschaftsvertreter zum Kampf gegen die AfD aufgefordert. Seither erlebt der 52-Jährige „ständig massive Anfeindungen auf den sozialen Plattformen“. Das gehe von Beschimpfungen bis hin zu Bedrohungen in Richtung einer existenziellen Vernichtung. Ihn erreichen Sätze wie: „Deutschland wird erwachen, und Sie wird es dann nicht mehr geben.“ Diese Drohungen könne man bagatellisieren, auch wenn er sich grundsätzlich nicht einschüchtern lasse. „Das ist eine neue Qualität, die ich vorher so noch nie erlebt habe.“

Der Unternehmer, der selbst Jahrzehnte in der SPD war, bevor er 2019 in die FDP wechselte, appelliert an alle, sich mehr für die Demokratie zu engagieren und sich innerhalb der Parteien zu organisieren, die sich unseren Werten verpflichtet fühlen. „Wir nehmen die Demokratie als selbstverständlich, weil wir damit aufgewachsen sind. Aber das ist kein Garant dafür, dass es immer so bleiben muss. Wir sind jetzt wieder in einer Situation, in der wir für das kämpfen müssen, was unsere Eltern, vielleicht auch unsere Großeltern erarbeitet haben.“

Das vollständige Interview mit Harald Christ lesen Sie hier.

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