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Harald Christ „Ich habe keine Lust, nur eine Sekunde mit Alice Weidel zu verbringen“

Harald Christ
Harald Christ: Unternehmer und Politiker
© Marzena Skubatz
Kaum ein Unternehmer stellt sich so klar gegen die AfD wie Harald Christ. Er sagt: Die Partei schade dem Land schon heute enorm

Capital: Herr Christ, Sie haben sich als erster bekannter Manager und Unternehmer in Deutschland im vergangenen Jahr sehr klar gegen die AfD positioniert. Einige Unternehmen haben nun eingestimmt, viele bekennen sich aber lieber abstrakt zu den Prinzipien der Demokratie und scheuen die offene Konfrontation mit der Partei. Fühlen Sie sich eigentlich immer noch einsam in Ihrem Kampf?
HARALD CHRIST: Immer weniger. Seit dem letzten Sommer ist einiges in Bewegung gekommen. Sehr viele Unternehmer, Vorstände und Manager haben sich klar zu Wort gemeldet. Nur zwei Beispiele: Volkswagen und die Deutsche Bank. Der VW-Konzernchef Oliver Blume hat sogar auf einer der Demonstrationen gesprochen – unvorstellbar vor anderthalb Jahren. Und auch Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hat sich mehrmals deutlich klar gegen Rechts geäußert. Das macht Mut. Und das ist notwendig. 

Auffällig ist aber, dass viele CEOs und Unternehmer scheuen, sich explizit gegen die AfD zu stellen. Können Sie das nachvollziehen? 
Klar, sie können als Unternehmer doch nicht ausblenden, dass sie vielleicht Mitarbeiter oder auch Kunden haben, die mit der AfD sympathisieren. Deshalb habe ich Verständnis, dass Unternehmen sehr unterschiedlich damit umgehen und sich manche grundsätzlich nicht parteipolitisch äußern. Aber mir ist auch eine Klarstellung ganz wichtig … 

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