Auf dem Weg zum Flughafen noch ein paar Telefonate erledigen, zwischen den Terminen im Café die Emails durchgehen, abends im Hotel eine Präsentation fertigstellen und morgens gleich in die ersten Video-Konferenzen schalten. Für viele Geschäftsreisende ist das der Alltag. Doch die notwendigen Geräte wie Laptop, Mobiltelefon oder Headset bekommen nicht alle von ihren Arbeitgebern gestellt.
Nur jeder zweite Geschäftsreisende ist in einer Firma tätig, die entsprechende technische Ausstattung für die mobile Arbeit zur Verfügung stellt. Zu diesem erstaunlichen Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Reiseverbands (DRV). In der regelmäßig seit zehn Jahren durchgeführten Studie „Chefsache Business Travel“ sind 150 Geschäftsreisende befragt worden, die nach Angaben der Studienleiter ein repräsentatives Bild der deutschen Wirtschaft nach Größen, Regionen und Branchen der Unternehmen wiedergeben.
Nur 44 Prozent kann auf Firmen-Server zugreifen
50 Prozent der Befragten gaben in der Umfrage an, dass sie auch keinen Zugriff auf digitale Programme haben, um mit Kollegen online zu kommunizieren oder digital zusammenzuarbeiten. Noch seltener gibt es eine geschützte Netzwerkverbindung zum Unternehmen, etwa über ein sogenanntes Virtual Private Network (VPN). Lediglich 44 Prozent können von unterwegs auf den Firmen-Server zugreifen. „Unsere Studie zeigt, dass viele Unternehmen insbesondere bei der Ausstattung ihrer mobil Mitarbeitenden noch Nachholbedarf haben“, sagt Thomas Osswald, Geschäftsführer des Geschäftsreisespezialisten Derpart Reisevertrieb. „Doch wer an dieser Stelle spart, verhindert nicht nur effizientes Arbeiten, sondern riskiert am Ende auch den Verlust von Fachkräften.“
Diese Umfrage-Ergebnisse sind umso verwunderlicher, da mobiles Arbeiten in deutschen Unternehmen inzwischen Standard ist. 46 Prozent der Geschäftsreisenden haben immer die Möglichkeit dazu, ob sie nun zu Terminen unterwegs sind oder nicht. Weitere 44 Prozent können zumindest zeitweise mobil arbeiten.
Trotz der Erfahrungen in der Corona-Pandemie, in der viele Menschen zwangsläufig von Zuhause aus arbeiten mussten, haben sich viele Firmen offenbar wenig um die Arbeitsbedingungen außerhalb des Büros und den Zusammenhalt in der Belegschaft gekümmert. Lediglich 36 Prozent der Befragten bekommen ergonomische Möbel fürs Homeoffice zumindest teilweise bezahlt. Genauso wenige arbeiten in einem Unternehmen, das sich für die Bindung der mobil Mitarbeitenden einsetzt, zum Beispiel durch regelmäßige Online-Meetings. Zumindest die Hälfte hat die Möglichkeit, die Arbeitszeit im Homeoffice individuell anzupassen.