Für ein kleines Start-up, das in der Spitze aus einem gerade mal zweiköpfigen Team bestand, hat Taxbutler schon für mächtig Wirbel gesorgt. Es fing damit an, dass der damalige Finanzstaatssekretär (und heutige Gesundheitsminister) Jens Spahn in den Anbieter einer Steuererklärungs-App investierte – als die Beteiligung öffentlich wurde, musste Spahn heftige Kritik für diesen Interessenkonflikt einstecken. Der Politiker verteidigte das Investment erst als hilfreiche Erfahrung und Taxbutler als „pfiffige Idee“ – nach wenigen Tagen knickte er aber ein und kündigte an, seinen Anteil wieder zu verkaufen .
Dann musste die Betreiberfirma Pareton im Sommer 2018 Insolvenz anmelden , den Geschäftsbetrieb einstellen und den einzigen Mitarbeiter entlassen. „Für die Skalierung des Geschäftsmodells und die Weiterentwicklung der Software hätten wir mehr Geld gebraucht“, erklärte Gründer und Geschäftsführer Matthias Raisch damals dem Spiegel . „Eine neue Finanzierungsrunde ist aber leider nicht zustande gekommen.“
Und kurze Zeit später stellten schließlich mehrere Gesellschafter Strafanzeige gegen Raisch und beschuldigten ihn, Firmengelder veruntreut zu haben. Der Geschäftsführer habe zwischen Januar und Juni 2018 „zweifelhafte und fragwürdige Zahlungen“ in Höhe von mehr als 12.000 Euro über Geschäftskonten getätigt, heißt es in der Anzeige. Unter anderem war von Juwelierrechnungen (2.800 Euro), Kosten für eine Ferienwohnung in Italien (500 Euro) und mehreren hundert Euro für Essen und Wein an einem Wochenende die Rede.
Was aus den Ermittlungen geworden ist und was der Taxbutler-Gründer mit einer neuen Steuer-App zu tun hat, das lesen Sie heute auf Finance Forward, dem neuen Finanzportal von Capital und OMR. Für den täglichen Newsletter können Sie sich hier anmelden.