In der Boom-Phase gelang dem Münchner Fonds Maxburg ein Coup: Für rund drei Mrd. Euro verkauften sie den Online-Tierbedarfshändler Zooplus an weitere Finanzinvestoren – in einer Übernahmeschlacht, die gut für den deutschen Player endete. Die Partner Moritz Greve und Felix Treptow des sonst unbekannten Private-Equity-Anbieters verkünden nun einen vierten Fonds über 450 Mio. Euro, der damit eineinhalb mal so groß ist wie der letzte Fonds. Insgesamt verwaltet Maxburg nun über eine Milliarde Euro.
Der Zooplus-Deal dürfte bei der Geldsuche geholfen haben, denn der Deal allein brachte Maxburg insgesamt 300 Millionen Euro an Gewinn ein. Das Besondere: Hinter dem Private-Equity-Unternehmen steht die RAG-Stiftung als einer der größeren Geldgeber. Die Stiftung soll die finanziellen Folgen des deutschen Steinkohlebergbaus auffangen. Zu den weiteren Geldgebern zählen beispielsweise Stiftungen, aber auch öffentliche und betriebliche Pensionsfonds, Family Offices und Versicherungsgesellschaften aus Europa, Nordamerika und Asien, wie das Unternehmen mitteilt.
Maxburg beteiligt sich mit dem Geld an Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es kauft dabei bei den Tech-Unternehmen ein, mit einer Minderheitsbeteiligung – in anderen Fällen kauft sich der Fonds auch die Mehrheit ein. Mit Investments zwischen zehn und 100 Mio. Euro pro Firma sind Greve und sein Team flexibler als andere Fonds. Zu dem Portfolio gehört etwa Motel a Miio, ein Online-Shop für Keramik aus Portugal, das in den sozialen Netzwerken groß geworden ist. Andere der insgesamt über 55 Portfoliofirmen sind Claims Experts, eine Plattform für Unfall-Gutachter, oder der Medizintechnik-Anbieter Mlase.
In der Branche ist es ein positives Signal, denn weil die Rückflüsse in den vergangenen Fonds stocken, ist es für die Private-Equity-Fonds nicht mehr so einfach, wie bislang, neue Gelder einzuwerben.
Auch auf der Finance-Forward-Konferenz am 7. & 8. Mai in Hamburg geht es um die Private-Equity-Branche sprechen. Dabei sind unter anderem Moonfare-Gründer Steffen Pauls und KKR-Investorin Laura Schröder. Infos und Tickets gibt es hier.