Viele VW-Händler erwarten sehnsüchtig das Auto, das ihnen am 11. März in Düsseldorf präsentiert wurde: den ID.Every1. Das Modell, das den 2023 ausgelaufenen Kleinstwagen e-up beerbt, soll zum neuen Jedermannfahrzeug der Marke werden. Auch auf die Markteinführung des größeren ID.2, ebenfalls bei der Händlershow zu sehen, fiebern die Verkäufer hin. „Solche Autos brauchen wir dringend,“ sagt Dirk Weddigen von Knapp, bis Jahresanfang Chef der VW-Händlerorganisation.
Beide Modelle werden zu spät in die Autohäuser kommen, um den Absatz von E-Autos kurzfristig anzukurbeln und dem Konzern dieses Jahr noch milliardenhohe Strafzahlungen zu ersparen. Der ID.Every1, der wohl unter dem Namen ID.1 vermarktet wird, soll 2027 starten – zu Preisen ab 20.000 Euro. Der ID.2 für unter 25.000 Euro kommt 2026. Neuigkeiten fürs laufende Jahr? Fehlanzeige.
Fast alle Autobauer in Europa haben das gleiche Problem: Der CO₂-Ausstoß ihrer Fahrzeugflotten ist zu hoch. Nach dem Willen der EU-Institutionen werden die individuellen Obergrenzen für die Hersteller alle fünf Jahre verschärft. Anfang 2025 war es wieder so weit. Wer die neuen Vorgaben nicht erfüllt, muss zahlen. Anfang März kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen immerhin Erleichterungen für die Konzerne an. Das Emissionsziel für diese soll demnach auf drei Jahre gestreckt werden. Das heißt, wer es dieses Jahr reißt und 2026 bis 2027 entsprechend mehr E-Fahrzeuge verkauft, der entgeht der Strafe.