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Exklusive Studie Die Hälfte aller Arbeitnehmer fühlt sich ausgelaugt

Dauerkrisen, Stress und Bürokratie erschöpfen Mitarbeiter und bremsen Unternehmen. Doch wie lässt sich aus Lähmung und Lethargie ausbrechen?
Dauerkrisen, Stress und Bürokratie erschöpfen Mitarbeiter und bremsen Unternehmen. Doch wie lässt sich aus Lähmung und Lethargie ausbrechen?
© Albert Tercero
Über alle Altersgruppen hinweg haben Arbeitnehmer weniger Kraft als vor drei Jahren. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Capital exklusiv vorliegt

Nach vier Krisenjahren sind offenbar viele Arbeitnehmer ausgelaugt. Jede zweite Person (49,4 Prozent) gibt an, heute weniger Kraft zu haben als noch vor drei Jahren – weitgehend einheitlich über alle Alters- und Hierarchiestufen hinweg. Das ist das Ergebnis einer Studie des Hamburger Pinktum Institute, die dem Wirtschaftsmagazin Capital exklusiv vorliegt. Daraus folgt ein weiterer beunruhigender Befund: Jeder dritten berufstätigen Person in Deutschland fehlt die Energie für die tägliche Arbeit.

„Menschen steuern ihren Krafthaushalt ähnlich einer Batterie: Einige Aktivitäten und Ereignisse laden die Akkus auf, andere zehren und rauben Energie“, sagt Unternehmensberater und Führungskräfte-Coach Joachim Pawlik, der die Umfrage in Auftrag gegeben hat. „Viele Menschen haben offenbar überdurchschnittlich viel Kraft eingebüßt – ohne nachzuladen“, so Pawlik im Capital-Interview.

In der Umfrage sehen knapp ein Drittel der Befragten (27,7 Prozent) die Arbeit als Krafträuber. Doch den Hauptverursacher sehen viele woanders: in der deutschen Politik (45,8 Prozent), in der Vielzahl der Krisen (43,2 Prozent), in der wirtschaftlichen Lage des Landes (42,3 Prozent). An vierter Stelle nannten die Befragten als Belastungsfaktor die Spaltung der Gesellschaft (41,5 Prozent). Danach folgten persönliche finanzielle Sorgen (39,1 Prozent) und erster an sechster Stelle die eigene Arbeit (27,7 Prozent). „Es ist interessanterweise oft nicht die Arbeit selbst. Und auch nicht die Digitalisierung oder der Strukturwandel in vielen Branchen“, so Pawlik, „sondern es sind vor allem die Krisen um uns herum, an denen wir gar nichts ändern können und die jeden Tag auf uns einstürmen.“

Für die repräsentative Studie hat das Pinktum Institute im vierten Quartal vergangenen Jahres mehr als 1000 Erwerbstätige zu ihren Energiereserven befragt.

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