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Händlerumfrage Kleinunternehmer erhöhen die Preise und arbeiten mehr

Für Kleinunternehmer wie Friseure, Imbissbetreiber oder Massagesalons sind die Kosten zuletzt deutlich gestiegen
Für Kleinunternehmer wie Friseure, Imbissbetreiber oder Massagesalons sind die Kosten zuletzt deutlich gestiegen
© Westend61 / IMAGO
Die gestiegenen Kosten werden in Europa von Kleinunternehmern unterschiedlich bewältigt, zeigt eine Umfrage. Deutsche Betriebe erhöhen besonders häufig die Preise

Fast überall in Europa sind die Kosten in den vergangenen zwei Jahren explodiert. Und trotzdem ist der Weg, wie Unternehmen damit umgehen, von Land zu Land sehr unterschiedlich. Das zeigt eine Umfrage des Zahlungsdienstleisters Sumup unter 4363 Kleinunternehmern.

Der deutsche Weg führt dabei in erster Linie über Preiserhöhungen. Friseure, Imbissbetreiber oder Massagesalons geben also die steigenden Kosten an ihre Kundinnen und Kunden weiter. 57,5 Prozent der deutschen Kleinunternehmen taten dies in den vergangenen zwölf Monaten. Nur in Großbritannien waren mit 52 Prozent ähnlich viele Kleinunternehmer zu diesem Schritt bereit. In Frankreich gehen lediglich 37,6 Prozent, in Italien gerade einmal 36,8 Prozent der Umfrageteilnehmer diesen Weg.

Händlerumfrage: Kleinunternehmer erhöhen die Preise und arbeiten mehr

Dass dieser Weg aber endlich ist, bemerken die Unternehmen aber offenbar bereits. 56,9 Prozent der kleinen Unternehmen spüren demnach deutlich, dass Kunden weniger Geld ausgeben. Mehr als jeder Vierte (28,5 Prozent) stellte fest, dass Kunden seltener kommen. Außerdem würden Verbraucher verstärkt nach Rabatten und Sonderangeboten fragen. Insgesamt sei die Lage aber ähnlich wie im Vorjahr.

Wo die deutschen Betriebe sparen

Das ist auch ein Grund, warum gerade in Deutschland viele Kleinunternehmer noch nicht bereit sind, auf Marge zu verzichten. Noch ist die Nachfrage da, noch ist der Einbruch nicht dramatisch. Trotzdem leisten auch deutsche Kleinunternehmer ihren Teil. Das machen sie etwa, in dem sie länger arbeiten (27,1 Prozent) oder ihren Lohn kürzen (18,3 Prozent). Noch häufiger sparen sie aber zunächst bei Energiekosten (34,2 Prozent) und Investitionen (31,1 Prozent). Das ist in anderen europäischen Ländern wie Frankreich oder Großbritannien anders, die zuerst bei sich persönlich sparen und dann im Unternehmen. Allerdings arbeiten deutsche Unternehmer im Vorjahresvergleich deutlich häufiger länger (27,1 gegenüber 14,1 Prozent).

Vergleichsweise wenig betroffen sind die eigenen Angestellten. Hier sparen die Unternehmen länderübergreifend eher ungern. In Deutschland ist der Wert mit 7,8 Prozent allerdings noch mit Abstand am höchsten. In Italien ist dies nur für 4,3 Prozent der Befragten, in Großbritannien für 3,5 Prozent und in Frankreich gerade einmal für 2 Prozent eine Maßnahme, die ergriffen wird.

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