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Konsum Deutsche haben 2020 viel weniger ausgegeben

Mit Konsumausgaben haben sich Deutschen 2020 zurückgehalten
Mit Konsumausgaben haben sich Deutschen 2020 zurückgehalten
© IMAGO / imagebroker
Die Coronapandemie bremst den Konsum in Deutschland. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte sind 2020 so stark gesunken wie seit 50 Jahren nicht mehr. Für einen Bereich haben die Deutschen aber sogar mehr Geld ausgegeben als vor der Krise

Die Folgen der Coronakrise machen sich deutlich in den Haushaltskassen der Deutschen bemerkbar. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte im Inland sind 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 Prozent in jeweiligen Preisen und preisbereinigt um 5,0 Prozent zurückgegangen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte . Das war der Behörde zufolge der stärkste Rückgang seit 1970. Demnach hat die Coronapandemie den privaten Konsum als Stütze der Volkswirtschaft massiv geschwächt. „Diese Entwicklung unterscheidet sich von der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009, als der private Konsum weniger beeinträchtigt war und dadurch eine stabilisierende Wirkung auf die deutsche Volkswirtschaft hatte“, urteilten die Experten.

Verbrauchsgüter waren im direkten Vergleich mit Dienstleistungen sowie kurzlebigen beziehungsweise langlebigen Gebrauchsgütern die einzige Kategorie, in der die Konsumausgaben in beiden Halbjahren 2020 gestiegen sind. Die privaten Haushalte haben unter anderem 6,3 Prozent mehr für Nahrungsmittel und Getränke ausgegeben. „Die Ursachen dafür dürften sein, dass mehr von zu Hause gearbeitet, auf Vorrat gekauft und durch den Lockdown im Gastgewerbe weniger auswärts gegessen wurde“, mutmaßten die Statistiker.

Konsum in der Coronakrise

Sie verzeichneten bei langlebigen Gebrauchsgütern im ersten Halbjahr 2020 einen Einbruch um 8,5 Prozent. Das Minus wurde allerdings durch das Plus von 7,8 Prozent im zweiten Halbjahr fast wettgemacht. Der Grund: die Mehrwertsteuersenkung ab 1. Juli 2020. Die Nachfrage nach Kraftfahrzeugen fiel erst um 20 Prozent und erhöhte sich dann auf 9,9 Prozent. Bei Möbeln und elektrischen Haushaltsgeräten verzeichnete das Statistische Bundesamt ebenfalls einen sprunghaften Anstieg im zweiten Halbjahr.

„Auf die Käufe kurzlebiger Gebrauchsgüter (zum Beispiel Bekleidung und Schuhe) hatte die Mehrwertsteuersatzsenkung hingegen keinen durchschlagenden Effekt“, stellten die Experten fest. „Diese Käufe waren im zweiten Halbjahr weiterhin rückläufig, wenngleich auch nicht so negativ wie im ersten Halbjahr 2020.“ Gleichbleibend negativ verlief die Entwicklung für Dienstleistungen mit minus 8,2 und minus 9,1 Prozent.

Infografik: Deutschland konsumiert 2020 weniger | Statista

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