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Western von Gestern Der Blackberry-Chef hielt sein Gerät für unantastbar – ein fataler Irrtum

Mike Lazaridis hält einen Blackberry in der Hand, während Steve Jobs im Hintergrund steht
Mike Lazaridis war stolz auf sein Produkt. Dann kam Steve Jobs
© Jindrich Novotny
Eine märchenhafte Geschichte aus Waterloo in Kanada: der Aufstieg des Smartphones Blackberry. Der Abstieg vollzog sich umso rasanter. Die Selfmadeunternehmer hatten das iPhone nicht ernst genommen

Als es gut lief, wurde die Donut-Regel eingeführt: Wer bei der kanadischen Firma Research In Motion (RIM) den Börsenkurs erwähnte, musste für die gesamte Belegschaft Donuts kaufen. Bloß nicht ablenken lassen, sondern auf die Arbeit konzentrieren, sollte das heißen. Dabei schoss der Aktienkurs immer höher. 2008 war RIM mit 83 Mrd. Dollar das wertvollste Unternehmen Kanadas.

Erfolgstreiber war der Blackberry. Das legendäre schwarze Smartphone mit Tastatur zählte zu den Statussymbolen der Entscheidungsträger an der Wall Street, im Weißen Haus, in Konzernen weltweit.

Mike Lazaridis, geb. 1961 in Istanbul, zog 1966 mit den griechischsprachigen Eltern nach Kanada. Mit zwölf hatte er alle Wissenschaftsbücher der Ortsbibliothek gelesen und erhielt dafür einen Preis. Mit 23 gründete er RIM. Nach seinem Rückzug 2012 betätigte er sich als Investor.

Doch offenbar gab es noch eine Regel: Achte nicht auf Wettbewerber. Anders ist nicht zu erklären, wie rasend schnell der Blackberry verdrängt wurde – von Apples iPhone.

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