Wälder rücken im Kampf gegen die Klimakrise immer stärker in den Fokus. Denn Bäume sind riesige Speicher von Kohlendioxid (CO2). Sie nehmen das klimaschädliche Gas aus der Atmosphäre auf und wandeln es im Zuge der Photosynthese mithilfe der Sonnenergie unter anderem in Sauerstoff und Traubenzucker um. Das CO2 wird anschließend als Kohlenstoff im Holz gespeichert.
Bei den Klimazielen spielen deshalb auch der Erhalt heimischer Baumbestände und Aufforstungsprojekte in tropischen Regionen eine wichtige Rolle. Letztere sind zudem für Konzerne ein vergleichsweise einfacher Weg, um sich zumindest auf dem Papier klimaneutral zu rechnen. Allerdings ist Wald nicht gleich Wald. „Die Speichermenge pro Baum an CO2 ist abhängig von der Holzmasse und der Dichte. Auch spielt das Alter der Bäume eine Rolle, denn sehr junge Wälder speichern weniger CO2 als alte Wälder“, informiert die Stiftung Unternehmen Wald auf der Internetseite „Wald.de“. Die geografische Lage spielt demnach ebenfalls eine Rolle: „Tropische Wälder wachsen viel schneller als Wälder in Deutschland. Entsprechend mehr CO2 wird im gleichen Zeitraum von tropischen Bäumen aufgenommen und gespeichert.“
Die Weltbank erfasst laufend die globalen Waldbestände. Sie haben sich demnach in den vergangenen Jahrzehnten leicht, aber kontinuierlich verringert – von 41,3 Millionen Quadratkilometer im Jahr 1990 auf zuletzt unter 40,0 Millionen Quadratkilometer. In einigen der Länder mit den weltweit größten Wäldern ist die Abholzung deutlich schneller vorangeschritten. Andere haben hingegen ihre Baumbestände vergrößert. Diese Rangliste orientiert sich an den Staaten mit den größten Waldgebieten. Gemessen am Anteil der Wälder an der Landesfläche liegen kleine Staaten wie Surinam, Guyana, Mikronesien, Gabun, die Salomon Inseln oder Palau auf den vorderen Plätzen.
Diese Länder haben die größten Wälder der Welt:
Länder mit der größten Waldfläche
Indien lag zuletzt in der Datenbank der Weltbank auf Platz zehn der Länder mit den weltweit größten Waldflächen. 2020 waren demnach 721.600 Quadratkilometer des Subkontinents von Wäldern bedeckt. 1990 waren es den Angaben zufolge noch 639.380 Quadratkilometer gewesen. Seitdem ist dieser Wert laut der Statistik kontinuierlich gestiegen. Indien lag in dem Ranking vor Angola und Mexiko.
Der indonesische Regenwald spielt eine entscheidende Rolle für die Ökobilanz vieler Konzerne. Auch Volkswagen nutzt dort Aufforstungsprojekte, um Klimaneutralität zu erreichen. Trotzdem schrumpft die Waldfläche des Landes. Sie hat sich laut der Weltbank seit 1990 von 1,19 Millionen Quadratkilometer auf 921.332 Quadratkilometer verkleinert. Der Anteil des Waldes verringerte sich demnach entsprechend von 65 auf 49 Prozent.
Weniger Wald registrierten die Analysten auch in der Demokratischen Republik Kongo. Sie schrumpfte von 1,51 auf 1,26 Millionen Quadratkilometer. 64 Prozent der Landesfläche war 2020 von Wald bedeckt – ein Prozentpunkt weniger als 1990.
China belegte Platz fünf der Länder mit den weltweit größten Wäldern. Die Volksrepublik kam auf 2,20 Millionen Quadratkilometer oder 23 Prozent der Landfläche. 1990 waren es lediglich 1,57 Millionen Quadratkilometer und 17 Prozent der Landfläche gewesen.
Die viertgrößten Waldflächen der Welt finden sich in den USA. Zuletzt waren laut der Weltbank 34 Prozent oder 3,10 Millionen Quadratkilometer der Vereinigten Staaten von Wäldern bedeckt. Das war etwas mehr als 1990 (3,02 Millionen Quadratkilometer, 33 Prozent).
Brasilien hat weiterhin die zweitgrößte Waldfläche der Welt. Die Rodung des Regenwaldes hinterlässt jedoch in der Statistik deutliche Spuren. 1990 waren demnach 5,89 Millionen Quadratkilometer beziehungsweise 70 Prozent der Landfläche Brasiliens von Wald bedeckt gewesen. 30 Jahre später hatte sich der Anteil auf 4,97 Millionen Quadratkilometer oder 59 Prozent verringert.
Russland besitzt mit Abstand die größten Waldflächen unter allen Staaten. 2020 waren laut der Weltbank 8,15 Millionen Quadratkilometer oder exakt 50 Prozent des flächenmäßig größten Landes der Welt von Wald bedeckt. Das war ein Prozent mehr als 1990 (8,09 Millionen Quadratkilometer). Deutschland kam auf 114.190 Quadratkilometer Waldfläche. Es verharrt der Statistik zufolge seit 2015 auf diesem Plateau, das knapp einem Drittel der Landesfläche entspricht. Die Bundesrepublik lag im Ranking hinter Norwegen und vor dem Iran sowie Neuseeland.