Die britische Premierministerin Theresa May hat ihren Rücktritt als Parteivorsitzende angekündigt. Am 7. Juni wird sie den Vorsitz bei den konservativen Tories zu räumen. Ihren Posten als Premierministerin behält sie solange, bis ihre Partei einen Nachfolger gewählt hat. Derzeitige Umfragen räumen dem Brexit-Hardliner Boris Johnson die besten Chancen ein. In der Konservativen Partei gibt es aber 17 Anwärter, die seit Monaten um Mays Nachfolge konkurrieren und Wahlkampf betreiben. Wir stellen sechs potentielle Nachfolger vor.
Das sind die Anwärter für Mays Nachfolge

Ex-Außenminister Boris Johnson war während des Referendums Anführer der Brexit-Kampagne und genießt innerhalb seiner Parteibasis große Beliebtheit und gilt daher als Favorit für den Regierungsposten.

Theresa May ernannte Jeremy Hunt zum Außenminister, nachdem Boris Johnson 2018 sein Amt niedergelegt hatte. Zuvor war Hunt von 2012 bis 2018 Gesundheitsminister. Hunt hat 2016 für den Verbleib in der EU gestimmt, nach dem Referendum wurde er zum Brexit-Befürworter.

Der konservative Politiker Sajid Javid stimmte 2016 für "Remain", nach dem Referendum ernannte Theresa May ihn zum Innenminister. Inzwischen ist er Brexit-Befürworter. Javid geriet in den vergangenen Monaten aufgrund seiner Immigrationspolitik vermehrt in die Kritik, daher werde seine Chancen auf das höchste Regierungsamt als eher gering eingeschätzt.

Weiterer Anwärter ist Umweltminister Michael Gove, der neben Boris Johnson ein Protagonist der Leave-Kampagne war. Gove stand bis zum Ende loyal zu May, was viele Brexit-Befürworter unter den Tories ihm nun ankreiden.

Minister bis er aus Protest sein Amt niedergelegte. Raab zeigte seine Ambitionen für das Amt des Premierministers zuletzt auch mit seiner Social-Media-Kampagne "Ready for Raab". Doch es scheint fraglich, ob er eine Chance gegen jemanden wie Boris Johnson hat.

Amber Rudd war von 2016 bis 2018 Innenministerin bis sie aufgrund der "Windrush-Affäre" zurücktreten musste. Kurze Zeit später ernannte May sie zur Arbeitsministerin. 2016 stimmte Rudd für den Verbleib in der EU und befürwortet seitdem einen weichen Brexit. Ihre gemäßigte Position könnte für sie zum Verhängnis werden, ihre Chancen gelten als gering.