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Nach Rewe-Entschluss „DFB lebt gleiche Werte“ – Sponsoren bleiben an Bord

Die deutsche Fußballnationalmannschaft trainiert am Dienstag im katarischen asch-Schamal
Die deutsche Fußballnationalmannschaft trainiert am Dienstag im katarischen asch-Schamal
© picture alliance / GES/Markus Gilliar | Markus Gilliar
Rewe kündigt dem DFB die Zusammenarbeit auf. Könnte das Beispiel Schule machen? Derzeit sieht es eher nicht danach aus. Was andere Sponsoren sagen

„Die skandalöse Haltung der FIFA ist für mich als CEO eines vielfältigen Unternehmens und als Fußballfan absolut nicht akzeptabel“ – mit diesen Worten verkündete Rewe-Chef Lionel Souque am Dienstag das Ende der Partnerschaft mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB). Es war eine Reaktion auf die Weigerung des Verbands, sich gegen die Entscheidung der FIFA in Sachen „One-Love“-Binde zu stellen.

Eine ganze Reihe namhafter Unternehmen unterstützte bislang den DFB. Welche Konsequenzen ziehen sie aus der Affäre? Dem Beispiel Rewe will offenbar bislang kein Konzern folgen. Gegenüber Capital begründeten einige DFB-Partner ihre Position: 

  • Von der Deutschen Telekom hieß es, man halte „nichts von überstürzten Entschlüssen“, zunächst müsse man „die Hintergründe der Entscheidung des DFB verstehen“. Mit dem Verband werde man daher „über die gesamte Thematik sprechen“. Grundsätzlich dulde der Konzern aber „keine diskriminierenden Handlungen, kein unethisches und unmoralisches Verhalten und nicht die Verletzung der Würde oder Rechte anderer“. Die Telekom nehme „ihre Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt sehr ernst“.
  • Der Autobauer Volkswagen erklärte: „Das Verhalten der FIFA ist aus unserer Sicht nicht akzeptabel.“  VW sei „ein buntes, vielfältiges Unternehmen, das alle Menschen so akzeptiert, wie sie sind“. Der Konzern betonte, „kein Partner der WM oder der FIFA“ zu sein. „Dennoch hätten wir es begrüßt, wenn die europäischen Verbände ein solches sichtbares Zeichen für Vielfalt bei diesem Turnier gesetzt hätten.“ Das Sponsoring des DFB wolle man nicht beenden: „Es gab beim DFB in den letzten Monaten viele gute Entwicklungen. Und wir wollen auch zukünftig mit dem DFB gemeinsam an positiven Veränderungen im Fußball insgesamt arbeiten.“
  • Die Textilfirma Van Laack aus Mönchengladbach, seit 2021 Fashion-Partner des DFB, erklärte gegenüber Capital, für „Diversität und Vielfalt“ zu stehen. „Bei uns arbeiten Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung, ihrem Geschlecht, ihrer Ethnie, ihrer Religion, ihrem Alter oder einer Behinderung. Wir leben diese Vielfältigkeit, Diversität und Haltung!“ Darüber hinaus neige man als Lieferant in über 30 Staaten auf der Welt „zu einem politisch neutralen Verhalten“. Die Entscheidung der FIFA, die Armbinde zu untersagen, sei aber „nicht nachvollziehbar“. Van Laack sei überzeugt, „dass der DFB die von uns gelebten Werte genauso vertritt wie wir. Wir halten nichts von überstürzten Entschlüssen und werden daher die Hintergründe, die zu dieser Entscheidung geführt haben, gemeinsam mit dem DFB aufarbeiten.“

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