„Ich mach nur kurz etwas Musik“, sagt Ludwig Oechslin. Mit großen Schritten, auf Pantoffeln, steuert er ein düsteres Ölgemälde an, das einen mittelalterlichen Turm nebst Burgmauer zeigt. Es hängt in einem weitläufigen Wohnbereich seiner Werkstatt – die wiederum über einer Garage liegt und per Lastenaufzug erreicht wird. Während dort Maschinen, Metallrohlinge und Hubwagen auf bahnbrechende Ideen des Uhrmachers warten, schweift der Blick nebenan über Regalmeter voller Fachbücher, antike Standuhren, Computer und eine Küchenzeile. Vor der Fensterfront hat sich Schnee auf den Tannenwipfeln rings um die kleine Schweizer Gemeinde Renan niedergelassen, die knapp 940 Einwohner zählt. Berühmte Uhrenstädte wie Biel (Omega) oder Le Locle (Ulysse Nardin, Zenith, Tissot) sind nur wenige Autominuten entfernt.
Luxus Wie Ludwig Oechslin zum legendären Uhrenmacher wurde
Hat Uhrmacher Ludwig Oechslin einmal Probleme, löst er sie in seiner Werkstatt
© Philip Frowein/
Ludwig Oechslin gilt als der visionärste lebende Uhrmacher, Modelle wie die „Freak“ sind legendär. Wer ihn besucht, erlebt ein bescheidenes Universalgenie mit Humor