Autofahren wird für Millionen von Autofahrern teurer. Das liegt nicht nur an höheren Benzinpreisen, sondern auch an der neuen Typklassenstatistik. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat im September 2021 die unverbindliche Einstufung von knapp 32.000 in Deutschland zugelassenen Automodellen veröffentlicht. Das Fazit: „Rund 4,3 Millionen Autofahrer profitieren in der Haftpflichtversicherung von besseren Typklassen, für über sieben Millionen gelten künftig höhere Einstufungen.“ Damit bleibe es für fast drei Viertel beziehungsweise rund 30,3 Millionen Autofahrer beim Stand des Vorjahres.
Die Typklassenstatistik bildet aktuell die Schadenbilanzen der Jahre 2018 bis 2020 ab. „Während in der Kfz-Haftpflichtversicherung die Leistungen für geschädigte Unfallgegner maßgeblich sind, spielt in der Kaskoversicherung unter anderem der Wert des versicherten Autos eine Rolle“, erklärte der GDV. „Werden mit einem Automodell im Durchschnitt pro Fahrzeug vergleichsweise wenige Schäden und geringe Schadenkosten verursacht, erhält es eine niedrige Typklasse, bei vielen Schäden und hohen Versicherungsleistungen eine hohe.“
Teuerste Automodelle bei Kfz-Versicherungen
Daher finden sich unter den in dieser Hinsicht teuersten Modellen vor allem Oberklasse-SUV. Aber auch eine Limousine (Kostenpunkt: ab etwa 120.000 Euro) hat es in die Auswahl der Versicherer geschafft. Eine Ausnahme gab es dort auch, was die Tendenz 2021 anbelangt. Alle Modelle wurden günstiger eingestuft oder blieben gleich. Ein sehr teurer Wagen wurde hingegen in gleich zwei Versicherungen teurer.
In der Kfz-Haftpflichtversicherung gibt es 16 Typklassen (10 bis 25), in der Vollkaskoversicherung 25 (10 bis 34), in der Teilkaskoversicherung 24 (10 bis 33). Ob Versicherungsunternehmen die neue Typklasse anwenden, bleibt ihnen überlassen. Die Einstufung allein lässt zudem laut GDV keinen Rückschluss auf die Entwicklung des gesamten Kfz-Versicherungsbeitrages zu.
Diese Automodelle gehören zu den teuersten in Deutschland:
Neue Typklassen: Diese Modelle sind besonders teuer

Ssangyong Rexton
Ein Exot auf deutschen Straßen gehört zu den teuersten Modellen der neuen Typklassenstatistik 2021. Der GDV hat eine Auswahl von Wagen veröffentlicht, die in der Kombination aus Haftpflicht, Teil- und Vollkasko für Halter besonders kostspielig werden. Addiert man unter den sechs vorgestellten Modellen alle Klassen, kam der SsangYong Rexton 2.2 Diesel (Hersteller-/Typschlüssel-Nummer: 8251-ADE 22) auf einen Gesamtwert von 72 und damit auf den letzten Platz in der Auswahl des GDV. Dabei ging es für den SUV aus Korea bei der Vollkasko-Versicherung eine Stufe herab auf Klasse 26. Teilkasko (Klasse 24) und Haftpflicht (22) blieben gleich.

Mercedes-Benz GLE
Der Mercedes-Benz GLE 350 D 4MATIC (Hersteller-/Typschlüssel-Nummer: 1313-HWI 21) kam in der Auswahl des GDV auf Platz fünf. Er war unter den Spitzenreitern das Modell, das für Halter am günstigsten geworden ist. Der SUV fiel in der Teilkasko drei Klassen auf 26. Das war auch die Neueinstufung bei der Vollkasko (minus zwei). Die Haftpflicht-Klasse 21 blieb gleich.

Audi Q8
Gleichbleibend teuer ist der Audi Q8 50 TDI Quattro für seine Halter. Die Versicherer kamen beim Coupé-SUV (Hersteller-/Typschlüssel-Nummer: 0588-BNL) zur selben Einschätzung wie zuvor: Klasse 22 bei Haftpflicht, 27 bei Vollkasko und 28 bei Teilkasko.

Tesla Model X
Das Model X von Tesla gehört ebenfalls zu den Autos, für die in Deutschland aktuell die höchsten Versicherungsbeiträge fällig werden. Der Elektrowagen (Hersteller-/Typschlüssel-Nummer: 1480-AAM) erhielt bei der Haftpflicht die Klasse 23, lag also nur zwei Stufen unter dem Höchstwert. Die Versicherer scheinen hier von hohen Zahlungen für geschädigte Unfallgegner auszugehen. Bei der Vollkasko wurde es erneut Klasse 29. In der Teilkasko ging es eine Stufe auf Klasse 26 herab.

BMW M5
Alle der von der GDV vorgestellten teuersten Automodelle 2021 waren SUV – mit einer Ausnahme. Auf den zweithöchsten kombinierten Klassenwert brachte es in der Auswahl der BMW M5 xDrive. Die Hochleistungs-Sportlimousine aus München (7909-ABW) kam bei Voll- und Teilkasko jeweils in Klasse 30. Das war bei der Teilkasko eine Stufe unter dem vorherigen Ergebnis. Bei der Haftpflicht wurde das Modell erneut in Klasse 20 eingeordnet.

Range Rover Velar
Der Range Rover Velar ist mit einem Verkaufspreis ab rund 59.000 Euro zwar nur halb so teuer wie der BMW M5 xDrive. Dennoch war der Geländewagen mit Abstand das teuerste Modell von der Versicherungsliste des GDV. Er war der einzige Vertreter, der in einer der Versicherungen höher eingestuft wurde. Das geschah bei dem Range Rover gleich zweimal um jeweils zwei Klassen: bei der Vollkasko auf Klasse 31 und bei der Teilkasko auf Klasse 32. In der Teilkasko blieb der Spitzenreiter damit nur eine Klasse unter dem Höchstwert. In der Haftpflichtversicherung kam der Range Rover erneut auf Klasse 23, dieselbe Einstufung wie beim Tesla Model X.