Diese Filme spielten 2023 das meiste Geld ein
Schlechtestes Startwochenende seit „Toy Story“: Am Anfang sah es für Pixars neuen Film „Elemental“ düster aus. Dann aber schaffte der Animationsfilm die Wende – ungewöhnlich im modernen Filmgeschäft, das beim Umsatz besonders auf die ersten Tage nach dem Start schaut. Doch „Elemental“ fand sein Publikum außerhalb der USA und avancierte unter anderem in Korea zum zeitweise erfolgreichsten Film. Die Produktion spielte bis zum Jahresende weltweit 496 Mio. US-Dollar ein, wie der Datendienst „Box Office Mojo“ berichtete. 69 Prozent davon seien außerhalb der USA eingespielt worden.
Als weltweiter Erfolg entpuppte sich auch „Wonka“ mit Timothée Chalamet. Die Vorgeschichte von „Charlie und die Schokoladenfabrik“ mit britischen Stars wie Hugh Grant, Olivia Colman und Rowan Atkinson spielte der Datenbank zufolge weltweit 555 Mio. Dollar ein. Nur etwas mehr als ein Drittel (35 Prozent) entfielen auf die USA. Auch Tom Cruise wusste: Auf sein weltweites Publikum ist Verlass.
Fünf Jahre mussten Fans von „Mission: Impossible“ auf ihren Lieblingsagenten warten. Corona war schuld. Tom Cruise kehrte im Sommer 2023 nach dem Erfolg mit „Maverick“ als Ethan Hunt zurück. Das Comeback dürfte gemischte Gefühle hinterlassen haben. 569 Mio. Dollar bedeuteten Platz acht in den weltweiten Kino-Charts 2023. Damit blieb der siebte Teil des Franchise aber deutlich hinter früheren Filmen zurück. Diese Summe hatte der direkte Vorgänger „Fallout“ den Angaben zufolge allein in den Kinomärkten außerhalb der USA eingespielt. Insgesamt kam „Fallout“ auf 791 Mio. Dollar.
Nur ein Film dieser Top 10 war stärker auf den US-Markt ausgerichtet als „Arielle, die Meerjungfrau“. Disney hatte für die Titelrolle die Afroamerikanerin Halle Bailey ausgewählt. Das Casting sorgte für Jubel, aber auch Kritik. Am Ende reichte es für die Interpretation des Animationsklassikers unter den erfolgreichsten Filmen 2023 für Platz sieben. 52 Prozent des Einspielergebnisses von 570 Mio. Dollar kamen den Angaben zufolge an den US-Kinokassen zusammen. An der Action-Front sah es hingegen für Disney weniger rosig aus.
Das Marvel-Universum steckt tief in der Krise. Fans beklagten teils lieblos zusammengestückelte Fließbandware und warteten lieber auf den Streaming-Start der Produktionen. Ein Tiefpunkt war 2023 erreicht, als „The Marvels“ mit Brie Larson nur Platz 31 der Charts erreichte – neun Plätze hinter Taylors Swift Konzertfilm zu ihrer „Eras Tour“. Der dritte „Ant-Man“-Film blieb laut „Box Office Mojo“ ganz knapp unter dem Ergebnis seines Vorgängers. Auch Spider-Man konnte nicht an die Erfolge früherer Tage anschließen. „Spider-Man: Across the Spider-Verse“ schaffte mit 691 Mio. Dollar (55 Prozent in den USA) aber wenigstens den komfortablen Einzug in die Top 10.
Vin Diesel ist neben Tom Cruise wohl der globalste unter Hollywoods Filmstars. Sein Rennwagen-Franchise „Fast & Furious“ zieht weltweit Massen an die Kinokassen und konnte diesen Ruf mit dem zehnten Teil festigen. „Fast X“ spielte laut der Statistik 79 Prozent seines Ergebnisses von 705 Mio. Dollar außerhalb der USA ein.
Trotz der Krise bei Marvel sind die Disney-Superhelden mitnichten abgeschrieben. „Guardians of the Galaxy Vol. 3“ überzeugte viele Fans. Die Bilanz: Ein Einspielergebnis von 846 Mio. Dollar, 58 Prozent davon wurden außerhalb der USA eingespielt. Hauptdarsteller Chris Pratt war in den Top 10 noch einmal vertreten.
Dass „Oppenheimer“ von Anfang an auf Oscar-Kurs war, war klar. Doch mit dem kommerziellen Erfolg von Christopher Nolans Porträt des Physikers Robert Oppenheimer (Cillian Murphy) und die Entwicklung der Atombombe haben wohl nur wenige gerechnet. „Oppenheimer“ kratzte am Ende sogar an der Milliardengrenze. 956 Mio. Dollar (34 Prozent in den USA) machten den Oscar-Favoriten zur Nummer drei der Film-Charts. Dass „Oppenheimer“ unter anderem auf Tiktok wochenlang in aller Munde war, lag auch an einer direkten, allerdings diametral entgegengesetzten Konkurrentin. Zu ihr gleich mehr.
Bereits „The Lego Movie“ hatte bewiesen, dass ein geliebtes Spielzeug in der Hand inspirierter Regisseure ganz großes Kino liefern kann. Doch der Triumphzug von „The Super Mario Bros. Movie“ überraschte am Ende auch Branchenkenner. Aaron Horvath und Michael Jelenic schickten den legendären Klempner auf ein animiertes Kinoabenteuer, das die Herzen alter und neuer Fans eroberte. 1,3 Mrd. Dollar an den Kinokassen (USA: 42 Prozent) machten den Film mit den Stimmen von Chris Pratt und Anya Taylor-Joy zur weltweiten Nummer zwei. Auch Platz ein ging an eine Spielzeugikone – und zumindest in dieser Hinsicht Atombomben-Erfinder-Bezwingerin.
Die ausgebliebenen Oscar-Nominierungen für Hauptdarstellerin und Regisseurin können den Erfolg von „Barbie“ kaum schmälern. Anfangs war die Skepsis groß, als bekannt wurde, dass die für anspruchsvolle kleine Filme bekannte Regisseurin Greta Gerwig dreht einen Film über Barbie. Der erste Trailer aber ließ die Erwartungen in die Höhe schießen, als Gerwig die Plastikpuppe mit Referenzen an Stanley Kubricks „2001“ in Szene setzte. Und „Barbie“ lieferte. Die unerwartet tiefgründige Geschichte über Feminität und Patriarchat mit Margot Robbie wurde zum Filmhit. 1,4 Mrd. Dollar (USA: 44 Prozent) machten „Barbie“ laut der Statistik zum weltweit erfolgreichsten Film 2023.