Mit der Arbeit im Homeoffice sind auch viele Fragen des Gesundheitsschutzes verbunden: Wie kann der Arbeitsplatz ergonomisch eingerichtet werden? Wie sollten Pausen geplant werden? Welcher Lichteinfall ist ideal? Das Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG) hat daher den „ Check-up Homeoffice “ veröffentlicht.
Das sind die 9 Empfehlungen daraus:
# 1 Bildschirm: Größe, Abstand und Darstellung
Die Größe des Bildschirms sollte der Arbeitsaufgabe angepasst sein. Die IAG empfiehlt allerdings mindestens einen 17-Zoll-LCD-Monitor, der reflexionsarm sein sollte. Der Blick zum Bildschirm sollte nach unten gerichtet sein, der Sehabstand zwischen Augen und Bildschirm 50 bis 80 Zentimeter betragen. Bei der Zeichendarstellung sollte für eine bessere Lesbarkeit die Positivdarstellung gewählt werden, also schwarz auf hellem Untergrund. Abends raten die Experten dazu, den Nachtmodus zu aktivieren, bei dem die Blauanteile herausgefiltert werden.
# 2 Separate Tastatur und Maus
Die Nutzung eines Laptops ohne zusätzliche Eingabegeräte ist kurzzeitig möglich. Aus ergonomischer Sicht ist es jedoch besser, Bildschirm, Tastatur und Maus getrennt voneinander flexibel aufzustellen. Der Abstand von Tastatur zur Tischkante sollte 10 bis 15 Zentimeter betragen. Die Handballen werden vor der Tastatur abgelegt, um Schulter- und Nackenmuskeln zu entspannen. Tastaturen mit hellen Tasten und dunkler Beschriftung gelten als besser lesbar als umgekehrt. Die Maus ist am besten nah am Körper bedienbar, so dass Schultern und Oberarme entspannt herabhängen.
# 3 Technische Voraussetzungen
Das Wichtigste ist natürlich ein schneller und leistungsfähiger Internetzugang. Vorhanden sein sollten auch Software und Hardware für Onlinebesprechungen sowie ein Serverzugang.
# 4 Arbeitstisch
Idealerweise sind Tisch und Bildschirm frei von störenden Reflexionen und Blendungen aufgestellt, das Tageslicht kommt von der Seite. Die Arbeitsfläche sollte ausreichend groß sein: 160 mal 80 Zentimeter gelten als optimal, 120 mal 80 Zentimeter als funktional und 80 mal 60 Zentimeter als minimal. Die Tischhöhe ist so eingestellt, dass Ober- und Unterarme bei Aufliegen letzterer einen rechten Winkel bilden. Sind Tisch und Stuhl höhenverstellbar, sollte zuerst der Stuhl eingestellt werden. Kann der Arbeitstisch nicht in der Höhe eingestellt werden, ist für kleinere Personen eventuell eine Fußstütze notwendig. Häufig genutzte Arbeitsmittel sollten im zentralen Blickfeld angeordnet werden, um ungünstige Kopf- und Körperhaltungen zu vermeiden.
# 5 Arbeitsstuhl
Ein guter Bürodrehstuhl hat für die Kippsicherheit fünf Rollen und ist dem Fußbodenbelag angepasst. Für dynamisches Sitzen wird eine bewegliche Rückenlehne empfohlen, die auf das persönliche Körpergewicht eingestellt werden kann. Die Sitzhöhe sollte so angepasst sein, dass die Füße am Boden stehen und Ober- und Unterschenkel einen Winkel von etwas mehr als 90 Grad bilden. Auch die Armlehnen sollten höhenverstellbar sein, so dass die Unterarme aufgelegt werden können. Das hilft dabei, Nacken- und Schulterverspannungen zu vermeiden.
# 6 Arbeitsumgebung
Ausreichend Bewegungsfläche ist wichtig, damit unterschiedliche Körperhaltungen eingenommen werden können und auch mal zwischen Sitzen und Stehen gewechselt werden kann. Für ausreichende Helligkeit kann eine zusätzliche Steh- oder Tischleuchte sorgen. Generell gilt: lieber ein bisschen heller als zu dunkel, damit die Augen nicht schnell ermüden. Auch ein Blick nach draußen ist wichtig: Beim Blick in die Ferne können die Augen ausruhen und sich vom Bildschirm erholen. Mit Blick auf das Raumklima empfehlen die Experten eine Lufttemperatur von 20 bis 22, maximal 26 Grad. Ist es zu warm, wird man müde und die Konzentration lässt nach. Ist es kalt oder zugig, kann dies zu Muskelverspannungen wie einem steifen Nacken führen. Außerdem sollte der Arbeitsraum für ausreichend Sauerstoff regelmäßig gelüftet werden.
# 7 Arbeitsorganisation
Am besten sind getrennte Zimmer für Arbeiten und Wohnen. Ist das nicht umsetzbar, sollten Pflanzen oder Regale als Abtrennung und Sichtschutz eingesetzt werden. Arbeitsunterlagen werden zum Feierabend weggeräumt. So wird der Entgrenzung von Arbeit und Privatleben entgegengewirkt. Daten müssen so gesichert werden, dass Mitbewohner keinen Einblick haben. Auch die Daten des Beschäftigten sind zu schützen. So sollte etwa die private Telefonnummer unterdrückt werden.
# 8 Arbeitszeit
Mit Vorgesetzten und Kollegen sollten feste Zeiten abgesprochen werden, in denen man erreichbar ist. Achten Sie auf Pausen und etwas Bewegung zwischendurch, Telefonate können zum Beispiel auch mal im Stehen geführt werden. Auch bei flexibler Gestaltung der Arbeitszeit sollten gesetzliche Arbeitszeiten und Ruhepausen eingehalten werden. Die Dokumentation von Arbeitszeiten und Überstunden sollte verbindlich geregelt sein.
# 9 Kommunikation
Ein regelmäßiger fachlicher und sozialer Austausch mit Vorgesetzten und Kollegen sollte möglich sein – etwa durch Telefonate, Videokonferenzen, Teambesprechungen und virtuelle Kaffeepausen. Der Austausch bei Problemen sollte niederschwellig machbar sein, der Austausch über Aufgaben, Auslastung und Erfolge der Arbeit ohnehin kontinuierlich erfolgen.

Kennen Sie schon unseren Newsletter „Die Woche“ ? Jeden Freitag in ihrem Postfach – wenn Sie wollen. Hier können Sie sich anmelden