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Arbeitswelt Was eine Mutter Eltern im Homeoffice rät

Homeoffice mit Kindern bringt oft zusätzliche Herausforderungen mit sich
Homeoffice mit Kindern bringt oft zusätzliche Herausforderungen mit sich
© IMAGO / Westend61
Arbeiten, Kinderbetreuung, Haushalt: Für Eltern wird das Homeoffice in der Corona-Krise schnell zur Dauerbelastung. Eine erfahrene Heimarbeiterin teilt Tipps, wie man das alles schafft.

#1 Struktur

Struktur ist für Nicola Becker, Redakteurin beim SOS-Kinderdorf e.V., im Homeoffice am wichtigsten. Sie hat bereits vor der Corona-Krise viele Jahre von zu Hause aus gearbeitet und auf dem Blog des Sozialwerks ihre Erfahrungen geteilt. Ein klarer Zeitplan sei der wichtigste Faktor, um Kinderbetreuung und Arbeit unter einen Hut zu bringen: „Schon jüngere Kinder können beispielsweise mithilfe einer Eieruhr lernen, wie lange die Mama nicht gestört werden kann – außer es passiert natürlich ein Notfall.“

#2 Nicht allem gerecht werden

Ein Zeitplan stößt naturgemäß schnell an die Grenzen, wenn Kita oder Schule geschlossen sind oder der Nachwuchs wegen vorsorglicher Quarantäne zu Hause betreut werden muss. Eltern verlegen ihre Arbeitszeiten im Homeoffice notgedrungen in die frühen Morgenstunden oder den späten Abend, wenn die Kinder schlafen. Bei dieser Mehrfachbelastung sind Abstriche unausweichlich. „Damals habe ich gelernt, die Perfektion herunterzuschrauben. Man kann in solchen Zeiten nicht allem gerecht werden“, berichtet Becker. „Dann leidet eben mal der Haushalt. Und ja, auch der Partner muss zurückstecken. Und man selbst. Aber es geht vorbei.“

#3 Offen mit Kollegen kommunizieren

In der Corona-Pandemie sieht die Arbeitszeit für Berufstätige mit und ohne Kinder fundamental anders aus. Dieses Bewusstsein muss sich bei einigen aber erst durchsetzen. „Abgesehen von der Technik, die mal besser und mal schlechter funktioniert hat, haben mich am meisten die Erwartungen der kinderlosen Kollegen und Kolleginnen genervt“, erzählt Becker. „Home-Office mit Kindern ist immer eine Gratwanderung. Da ist es nicht möglich, sieben Stunden am Stück am Schreibtisch zu sitzen und toujours erreichbar zu sein.“ Sie empfiehlt, seine Zeitpläne mit den Kollegen zu teilen und auch mit Vorgesetzten offen darüber zu sprechen, was im Homeoffice funktioniert und was nicht.

#4 Hilfe holen und Kinder einspannen

„Lassen Sie sich helfen“, rät der Blog von SOS-Kinderdorf. „Eventuell gibt es einen zuverlässigen Teenager in der Nachbarschaft, der verantwortungsvoll mit der Corona-Pandemie umgeht und der gerne mal zwei Stunden auf die Kinder aufpasst“, empfiehlt Becker. Sie selbst hat ihre Töchter spielerisch eingespannt, um im Haushalt zu helfen. „Ich habe bei meinen Kindern einen Drei-Punkte-Plan eingeführt. Pro erfüllter Tätigkeit gab es einen grünen Klebepunkt.“ Ihre Töchter durften fernsehen, wenn alle drei Dinge erfüllt waren (Tischdecken/Abräumen, Zähneputzen/Schlafanzug anziehen, Spielsachen wegräumen). „Letzteres war mir logischerweise am wichtigsten. Dadurch, dass die anderen beiden Aufgaben nebenher passiert sind, war der Anreiz riesig, sich auch den dritten 'Punkt' zu verdienen. Insofern war immer angemessen aufgeräumt und man hatte als Erwachsener nur noch den Feinschliff zu erledigen“, berichtet Becker.

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