Unsere Entwicklung beginnt außerhalb der Komfortzone – eine Binse, die wohl mittlerweile jedem nicht nur dank durchgestylter Instagram-Sinnsprüchen bekannt ist.
Losgelöst von der Realisierung der ganz großen Ziele, Visionen und Vorsätze wollen viele jedoch zunächst einmal das „Alltagsmanagement“ nicht mehr auf morgen verschieben.
#1 Hinterfragen Sie
Um unsere Vorhaben endlich zu verwirklichen, müssen wir uns zunächst selbst mit gnadenloser Ehrlichkeit im stillen Kämmerlein fragen:
Warum vertagen wir immer wieder das Telefonat mit dem Steuerberater oder lassen den Berg an Bügelwäsche weiter wachsen?
Was hält uns wirklich vom Gang ins Fitnessstudio ab und warum haben wir den Keller für Online-Verkäufe immer noch nicht entrümpelt?
Betreiben Sie Ursachenforschung in der Schweinhund DNA. Nur wer weiß, wovor und warum er hadert kann den Schalter umlegen. Stark vereinfacht halten uns – Steinzeit bedingt - drei Gründe im Aufschieberitis Modus und der K-zone fest:
Angst vor Überanstrengung, kurzum Faulheit. Angst vor Misserfolg. Angst vor sozialem Ausschluss, der zu Mammutjagd und Höhlenzeiten den sicheren Tod bedeutet hätte.
Vielleicht scheuen viele nicht aus Faulheit den Gang zum Sportclub, denn vielmehr aus Furcht und Schmach von den trainierten Crossfit-Burschen belächelt zu werden (sozialer Ausschluss)? Oder es ist die Angst vor Misserfolg mangels Muskelkraft in streichholzdünnen Armen den Freihantelbereich gesengten Hauptes wieder zu verlassen?
Sobald wir „reine Faulheit“ ausgeschlossen haben und den Grund gefunden haben, wissen wir woran wir zuallererst arbeiten müssen. Was soll passieren? Auch bei etwaigem Spott oder Nichterreichen des Trainingsziels können wir in der Gegenwart problemlos weiter(über)leben.
#2 Visualisieren Sie
Für den nächsten Schritt können Sie mit dem Hintern noch im gemütlichen Prokrastination-Sessel sitzen bleiben. Lediglich Ihr Geist muss Höchstleistungen abrufen, indem Sie sich bildgewaltig, schillernd und siegessicher vorstellen, wie Sie Ihr Ziel bereits erreicht haben.
Visualisieren Sie die blank geputzte Wohnung, die abgehakte To-Do Liste oder die neue TÜV Plakette auf dem Auto.
Stellen Sie sich Ihren sportlichen Körper und die bewundernden Blicke am Tresen im Sportclub vor. Wie fühlen Sie sich, wenn Sie ihr Vorhaben endlich in die Tat gebracht haben?
Versuchen Sie mit allen Sinnen die Situation gedanklich zu manifestieren. Visualisieren hilft uns nicht nur als Ansporn, sondern fungiert auch unserem Unterbewusstsein als dankbare Unterstützung.
# 3 Essen Sie Frösche, nur zwei Minuten
Frösche zum Frühstück sind die beste Mittel im Kampf gegen Aufschieberitis.
Denn das „eat the frog“ Prinzip empfiehlt die unangenehmen oder schwierigsten Aufgaben gleich zu Beginn des Tages zu erledigen. Je eher dran, desto eher davon.
Starten Sie den Tag mit den wenig bequemen Liegestützen, der eiskalten Dusche oder der unliebsamen Ablage im Büro. Wenn Sie morgens gleich die dickste Kröte schlucken, kann Ihnen am Tag nicht mehr viel passieren, tun Sie es.
Und um Ihrer Leidenschaft für Prokrastination jedweden Nährboden zu entziehen, empfiehlt der bekannte Management-Trainer David Allen alle To Dos, die in weniger als zwei Minuten erledigt sind, sofort anzugehen. Egal ob Emails, Anrufe oder sonstige Vorgänge, ungeachtet ihrer jeweiligen Wichtigkeit oder Dringlichkeit.
Selbst die Masse an aufgeschobenen „Mini“ Aufgaben wird andernfalls zur Belastung, die unserer Effektivität und Fokus schadet.
#4 Belohnen Sie sich
Geschafft! Nach wochenlangem „man müsste mal“ haben Sie endlich den Wandschrank im Gästezimmer aufgebaut, die Reisekostenabrechnung für das Vorjahr fertig gestellt oder mit der Einkaufsabteilung stapelweise Artikelnummern abgeglichen?
Beglückwünschen Sie sich! Egal ob mit einem Abstecher ins Lieblingsrestaurant nach Feierabend, einem Shopping Ausflug in der Mittagspause – was auch immer Sie für angemessen halten – Belohnung muss sein! Mit der Vorfreude auf „Prämien“ erledigen Sie auch kommende Aufgaben leichtfüßig von den Aufschiebe Listen.