#1 Bewerbungsfoto kann Vorteil verschaffen
Ein Bewerbungsfoto ist heutzutage keine Pflicht mehr – dafür sorgt allein schon das Gleichbehandlungsgebot. Gerade bei Kurzbewerbungen kann ein gutes Porträtfoto aber den Ausschlag geben. Denn in einer 2018 von der Jobplattform StepStone durchgeführten Untersuchung wurde festgestellt, dass Personaler bei der ersten Durchsicht von Bewerbungen im Schnitt nur 43 Sekunden bei einem Lebenslauf verweilen. Ein sympathisches Foto kann da dafür sorgen, dass der Bewerber spontan eine Runde weiter kommt, ehe die Qualifikationen eingehend geprüft werden.
#2 Bewerbungsfoto ernst nehmen
Wer das Foto auf den letzten Drücker als lästige Aufgabe einschiebt, lässt es allerdings lieber ganz bleiben. Ein gutes Bewerbungsfoto erfordert Recherche und Vorbereitung: Welcher Dresscode gilt bei dem Unternehmen, wie locker oder formell ist der Umgangston, wo ist die angestrebte Position in der Hierarchie angesiedelt? Das gilt umso mehr, je höher auf der Karriereleiter die gewünschte Position liegt. Bei einem Azubi, der sich bereits als Praktikant bewährt hat, drückt die Personalabteilung vermutlich eher ein Auge zu als bei der unbekannten Abteilungsleiterin in spe. Das Bewerbungsfoto sollte deshalb so früh wie möglich geplant werden. Ein gewisser Vorlauf ist auch nötig, weil diese Aufnahmen bei professionellen Fotografen nicht wie Passbilder sofort mitgenommen werden können, sondern erst noch bearbeitet werden müssen.
#3 Inszenieren üben
Die wenigsten Menschen sind es gewohnt, sich vor einer Kamera zu inszenieren. Umso größer ist die Befangenheit, wenn es im Fotostudio ernst wird. Hier ist Zeit aber Geld. Fotografen haben oft nur maximal 30 Minuten für eine Sitzung Zeit, wenn überhaupt. Auch, wenn man sich doof vorkommt, gilt die Devise: Für ein gutes Bewerbungsfoto muss das Posieren geübt werden, zum Beispiel per Webcam-Aufnahme. Das ist nichts anderes als das Feilen an der richtigen Formulierung im Anschreiben. Verschränkte Arme oder gestikulierende Hände, beim Lächeln Zähne zeigen oder lieber schmunzeln, gerader oder leicht zur Seite geneigter Kopf – die Wirkung auf dem Foto fällt häufig natürlicher oder doch gekünstelter aus, als es sich beim Posieren angefühlt hat.
#4 Foto muss zum Unternehmen passen – aber auch authentisch sein
Das Bewerbungsfoto zeigt den Kandidaten idealerweise so, wie er am besten zur jeweiligen Stelle passt. Das gilt für Mimik, Gestik und Kleidung. Wer sich bei einer konservativen Anwaltskanzlei und einer jungen Nichtregierungsorganisation bewirbt, tut dies also besser nicht mit demselben Foto. Gleichzeitig sollte die Persönlichkeit des Bewerbers auf dem Foto durchscheinen. Es ist dann rundum gelungen, wenn der Interviewer beim Vorstellungsgespräch den positiven Eindruck bestätigt sieht und feststellt: Genau so habe ich mir die Kandidatin vorgestellt.
#5 Fotografen finden
Ein gutes Bewerbungsfoto sollte immer professionell aussehen. Ein auf solche Aufnahmen spezialisierter Fotograf hilft unsicheren Kandidaten bei der Inszenierung vor der Kamera. Eine Rolle bei der Auswahl kann spielen, ob der Profi den Kunden vor einfarbigen Hintergründen ablichtet oder ob auch eine Fensterfront oder ein Balkon für das Fotoshooting zur Verfügung stehen. Wer überlegt, das Porträt einfach selbst zu schießen, sollte das im Zweifelsfall lieber bleiben lassen. Allerdings können Selfies per Selbstauslöser mit genügend Übung, guter Kamera und ansprechender Beleuchtung kaum als solche erkennbar sein. In einer Umfrage unter 74 Personalberatern von StepStone sagte immerhin jeder Fünfte, dass ein Selfie, das als solches nicht zu erkennen ist, bei Bewerbungen durchaus in Ordnung geht.
Kennen Sie schon unseren Newsletter „Die Woche“ ? Jeden Freitag in ihrem Postfach – wenn Sie wollen. Hier können Sie sich anmelden