Ein internationaler Journalistenverbund hat zweifelhafte Offshore-Geschäfte von Staats- und Regierungschefs, Politikern und anderen Prominenten offengelegt. Nach Angaben der „Süddeutschen Zeitung“ geht es um 11, 5 Millionen zu 214.000 Offshorefirmen, die von der Kanzlei Mossack Fonseca in Panama gegründet worden seien.
Anlass ist ein Bericht der "Süddeutschen Zeitung", der nach eigenen Angaben umfassende Daten über Briefkastenfirmen zahlreicher Politiker zugespielt wurden. Insgesamt gehe es um 11,5 Millionen Dokumente zu 214.000 Briefkastenfirmen, die von der Kanzlei gegründet worden seien. In dem Datenkonvolut tauchen unter anderem die Namen von Freunden des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf. Aber auch Fußballstar Lionel Messi und Islands Regierungschef Sigmundur David Gunnlaugsson müssen sich nach den Enthüllungen unangenehme Fragen gefallen lassen.
Allerdings ist damit nicht gesagt, dass die Vorgehensweise illegal war, denn die Gründung von Briefkastenfirma ist nicht grundsätzlich verboten. Einen guten Ruf haben diese Firmen aber nicht gerade. Häufig wurden sie benutzt, um Geld vor dem heimischen Fiskus zu verstecken. Die betroffene Kanzlei Mossack Fonseca wehrt sich gegen die Vorwürfe. Teilhaber Ramón Fonseca Mora sagte in einem Interview, dass seine Kanzlei nicht bei Geldwäsche und Steuerhinterziehung helfe. Trotzdem interessieren sich Strafverfolgungsbehörden in einigen Ländern für die Daten.
Die Grafik des International Consortiums of Investigative Journalists zeigt, wer in das Geschäft mit Offshorefirmen verwickelt ist.