„No more crappy cars“ – keine beschissenen Autos mehr. Diese Ansage von Mary Barra ist schon etwas älter, aber sie erhält mit ihrer Berufung an die Spitze des Autokonzerns General Motors eine neue Aktualität. Mit Barra rückt erstmals eine Frau an die Spitze eines großen Autoherstellers, der bisher eher vom männlichen Typus des Autonarren geprägt ist.
GM hat schwere Zeiten hinter sich. Nur mit staatlicher Hilfe konnte der einstmals größte Autobauer der Welt überhaupt überleben. „Government Motors“ musste er sich dafür verspotten lassen. Der Staat hat sich inzwischen aus dem Unternehmen wieder zurückgezogen und GM erzielte in den ersten neun Monaten des Jahres einen Nettogewinn von 4,3 Mrd. Dollar.
Keine schlechten Voraussetzungen für die neue Chefin. Doch Barra erbt auch einige Baustellen. Nach wie vor leidet der gesamte Automarkt weltweit unter Überkapazitäten und in Europa sind die GM-Töchter Opel und Vauxhall immer noch Verlustbringer. Bis 2015 soll sich das ändern. Aber auch in den USA läuft nicht alles rund: GM ist zwar profitabel, verliert aber trotz vieler neuer Modelle Marktanteile. Es reicht also offenbar nicht aus, nur keine beschissenen Autos mehr zu bauen.
Eine Schwedin für Karstadt
Auch in Deutschland darf sich eine Frau an der Spitze eines traditionsreichen Unternehmens versuchen. Die Schwedin Eva-Lotta Sjöstedt soll den Warenhauskonzern Karstadt wieder flott machen – eine Aufgabe, an der sich schon einige Manager vor ihr vergeblich versucht haben. Sie kommt vom Möbelriesen Ikea, weshalb überall zu lesen war, sie solle Karstadt „aufmöbeln“. Na ja, wer Wortspiele mag.
Anders als Barra übernimmt Sjöstedt ein Unternehmen, das den Turnaround noch nicht geschafft hat. „Wir müssen Karstadt schnell profitabel machen“, sagte Sjöstedt, die im Februar ihren neuen Posten antritt. Das dürfte nicht einfach werden, zumal im Karstadt-Umfeld die Gerüchteküche brodelt. So wird über einen Rückzug des einst als Retter gefeierten Eigners Nicolas Berggruen spekuliert. Statt Berggruen könnte der österreichische Investor Rene Benko der neue starke Mann bei Karstadt werden. Ihm gehören bereits die Luxuswarenhäuser wie das KaDeWe und die Karstadt Sportgeschäfte.
Aus EADS wird Airbus
Auch der Luft- und Raumfahrtkonzern EADS muss umbauen und Stellen abbauen. Die Neuaufstellung erfolgt nicht ganz freiwillig, sondern wegen der schlechten Aussichten im Rüstungsgeschäft. Konzernchef Thomas Enders forderte in der Financial Times ein europäisches Drohnenprogramm. Aber er selbst glaubt nicht, dass es dazu kommen wird. Daher rechnet EADS mit Auftragsrückgängen in diesem Sektor und will sich stärker auf die zivile Luftfahrt stützen. Das soll sogar im Namen zum Ausdruck kommen: Airbus wird EADS künftig heißen, wie sein bekanntestes Produkt. Den Preis zahlen die Beschäftigten: 5800 Stellen werden gestrichen, 2600 davon in Deutschland.
Die Hotelkette Hilton hat die Neuaufstellung schon hinter sich. Der Finanzinvestor Blackstone brachte den weltweit größte Hotelkonzern am Donnerstag an die Börse und erlöste damit 2,3 Mrd. Dollar. Hilton übertraf sogar den Kurznachrichtendienst Twitter, der bei seinem Börsendebüt einen Erlös von 1,8 Mrd. Dollar erzielte. Blackstone hatte die Hotelkette 2007 gekauft und von der Börse genommen. Das war noch vor Ausbruch der Finanzkrise, die Hilton wegen ausbleibender Geschäftsreisender zusetzte. Doch mittlerweile hat sich die Auslastung der 670.000 Zimmer verbessert.
Zum Schluss noch ein Blick auf die virtuelle Währung Bitcoin. Nach den Geschichten über Menschen, die mit Bitcoins zu unverhofftem Reichtum gelangt sind, mehren sich nun die Warnungen vor dem Zahlungsmittel. Am Freitag warnte die Europäische Bankenaufsicht vor den Risiken, wie etwa Totalverlust, Diebstahl und starken Kursschwankungen. Wenn zum Beispiel eine Handelsplattform plötzlich dicht macht, ist das digitale Geld futsch. Eine Einlagensicherung gibt es nicht.