Branchen mit den niedrigsten Gehältern

Das Statistische Bundesamt hat für 18 Branchen die durchschnittlichen Bruttojahresverdienste von Vollzeitbeschäftigten im Jahr 2021 berechnet. Der öffentliche Dienst schnitt dabei lediglich im unteren Mittelfeld ab. Beschäftigte im Bereich „öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Soziaversicherung“ verdienten den Angaben zufolge im Schnitt 51.857 Euro brutto. Das Jahr hatte laut Statista für Vollzeitbeschäftigte 1603 Arbeitsstunden. Das ergäbe einen Stundenlohn von rund 32,30 Euro. Die Staatsbediensteten lagen damit noch knapp unter dem Gesundheits- und Sozialwesen (53.084 Euro).

In den Statistikbereich der „sonstigen Dienstleistungen“ fallen zum Beispiel Frisöre, Schuster, Kosmetiksalons, Bestatter oder Wäschereien. Er rangierte 2021 beim durchschnittlichen Jahresgehalt mit 51.140 Euro auf dem siebtletzten Platz. Hier registrierten die Experten zudem einen besonders starken Abfall in Ostdeutschland (ohne Berlin). Der Durchschnittslohn betrug dort lediglich 39.974 Euro.

Jobs im Handel, egal mit welchen Gütern, gehören zu den am schlechtesten bezahlten Stellen in Deutschland. Destatis meldete für diesen Wirtschaftszweig (inklusive Autowerkstätten) ein durchschnittliches Jahresgehalt von 50.182 Euro. In Ostdeutschland waren es sogar nur 38.147 Euro. Das entsprach in etwa einem Stundenlohn von 23,80 Euro.

Bei Energieversorgern werden mit die höchsten Gehälter gezahlt (71.683 Euro). Ganz anders sieht es bei der kommunalen Wasserversorgung aus. Vollzeitbeschäftigte erhielten der Statistik zufolge 2021 im Schnitt 47.603 Euro (Ost: 40.927 Euro, West: 49.233 Euro).

Die Gehälter können beim Bau-Boom nicht mithalten. Sie kamen mit 46.410 Euro auf den viertletzten Platz der Destatis-Tabelle. Im Osten waren es demnach 39.629 Euro pro Jahr, im Westen 47.971 Euro.

Auf durchschnittlich lediglich 22,00 Euro Stundenlohn sind Beschäftigte im Bereich „Verkehr und Lagerei“ 2021 in Ostdeutschland gekommen (Jahresgehalt: 35.339 Euro). Dieser Wirtschaftszweig umfasst unter anderem Bahnverkehr, Luft- und Schifffahrt, öffentlichen Personennahverkehr, Taxifahrer, Post- und Kurierdienste sowie Speditionen und Hafenbetriebe. Bundesweit ergab sich ein Standardlohn von 41.730 Euro. Das konnten nur zwei Wirtschaftszweige in Deutschland unterbieten.

Im Sammelbecken „Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“ verzeichnete die Statistikbehörde bundesweit die zweitniedrigsten Jahresgehälter. Sie beliefen sich auf 35.690 Euro. Zu dieser Branche gehören Vermieter beweglicher Güter (Autos, Maschinen etc.), Zeitarbeitsfirmen, Reisebüros, Sicherheitsfirmen, Putzfirmen, Gärtnereien.

Manche Hotels in Deutschland können ihren Betrieb nur mit studentischen Saisonarbeitern aus Indien aufrechterhalten. Der Grund für die extreme Personalnot im Gastgewerbe spiegelt sich in Platz eins der Branchen mit den niedrigsten Gehältern wider. Vollzeitkräfte verdienten laut Destatis 2021 im Schnitt 26.820 Euro. In Ostdeutschland lag der durchschnittliche Stundenlohn mit 14,90 Euro nur etwas höher als der neue Mindestlohn (Jahresgehalt: 23.841 Euro).