Manche Auswanderer fühlen sich in der neuen Heimat als Fremde. Sie empfinden die heimische Bevölkerung als unfreundlich und fühlen sich sozial isoliert. Kommen dann noch Sprachbarrieren hinzu, gibt es für den Traum vom Leben und Arbeiten in der Ferne leider schnell ein böses Erwachen.
Ganz anders bei den Ländern dieser Rangliste. Die Expats-Organisation InterNations wollte von ihren Mitgliedern wissen: Wie leicht war das Einleben? Wir stellen die Spitzenreiter der Kategorie „Ease of Settling in“ der Studie „Expat Insider 2018“ vor.
Expats: Beste Länder für einen guten Start
Malaysia belegt in puncto Eingewöhnung Platz sechs in der Rangliste von InterNations. Dafür sorgten vor allem Bestnoten bei der Unterkategorie „Sprache“. Hier schaffte es Malaysia unter den 68 untersuchten Staaten und Territorien weltweit auf Platz zwei. Ausländer freuten sich über eine extrem niedrige Sprachbarriere, vermutlich dank hervorragender Englischkenntnisse der einheimischen Bevölkerung. Im Gesamt-Ranking belegt Malaysia Platz 17.
Portugal macht Neuankömmlingen das Einleben wirklich einfach. Expats fühlen sich hier schnell wie zu Hause. Bei dieser emotionalen Einschätzung belegt Portugal weltweit den dritten Platz. In der Unterkategorie „Freundlichkeit“ erzielen die Portugiesen Rang fünf. Nur die Sprachbarriere macht vielen Expats zu schaffen (Platz 20). Sie ist vielleicht auch dafür verantwortlich, dass das südeuropäische Land beim Punkt „Freundschaften schließen“ lediglich auf den zehnten Rang kommt. In der Gesamtliste der besten Länder für Expats liegt Portugal auf dem sechsten Platz.
Uganda hat seine Gastgeberqualitäten stark ausgebaut. Das ostafrikanische Land verbesserte sich in der Eingewöhnung-Rangliste binnen eines Jahres um vier Plätze. Expats finden es hier besonders einfach, sich zu verständigen (Platz fünf) und Freundschaften zu schließen (Platz sechs). In anderen Bereichen des Expat-Lebens kann Uganda hingegen nicht so gut mit der internationalen Konkurrenz mithalten. Im Gesamt-Ranking liegt das Land nur auf Platz 26 – damit aber immer noch zehn Ränge vor Deutschland.
Costa Rica erscheint vielleicht zunächst als keine naheliegende Wahl für ein Auslandsstudium. Das Land liegt aber nicht von ungefähr im "World Happiness Report 2019" der Vereinten Nationen auf Platz zwölf. Auf 4,8 Millionen Einwohner kommen zwar gerade einmal 2.000 internationale Studenten. Die aber scheinen das Leben in dem mittelamerikanischen Land in vollen Zügen zu genießen. Costa Rica sicherte sich in den Kategorien "Abenteuer" und "Freundschaften schließen" jeweils den zweiten Platz. Die günstigen Lebenshaltungskosten sind für Studenten ebenfalls nicht zu verachten.
Nirgendwo sind die Menschen freundlicher, nirgendwo ist es einfacher, Freundschaften zu schließen: Mexiko empfängt Auswanderer tatsächlich mit offenen Armen. Da ist es nach Ansicht der Expats auch kein Beinbruch, wenn sie (noch) kein Spanisch sprechen. Die allermeisten Auswanderer fühlen sich schnell mit der Kultur und den lokalen Sitten in Mexiko vertraut. Mexiko belegt im Eingewöhnung-Index erneut Platz zwei, im Gesamt-Ranking liegt das Land auf dem vierten Rang.
Bahrain ist der Gesamtsieger im Report „Expat Insider 2018“. Kein Land erzielte unter den dort lebenden und arbeitenden Ausländern durch die Bank bessere Noten. Bahrain punktet besonders mit seiner Willkommenskultur. Mehr als vier von fünf Auswanderern leben sich schnell ein und fühlen sich rasch wie daheim. Dabei hilft auch der Umstand, dass sich 94 Prozent der Expats gut ohne Arabischkenntnisse verständigen können. Neben der generellen Aufgeschlossenheit und Freundlichkeit der Bahrainer ist womöglich die Zusammensetzung der Bevölkerung ein Faktor. 53 Prozent der hier lebenden Menschen sind laut InterNations selbst Auswanderer oder Expats. Das Netzwerk hat zwei Aufsteiger in dem Ranking lobend hervorgehoben. Wir stellen sie jetzt vor.
Auch Griechenland konnte sich im Eingewöhnung-Index um zwölf Plätze verbessern. Die Nation belegt hier nun Rang 20. Zwei von drei Auswanderern finden es mittlerweile leicht, einheimische Freunde zu finden. 2017 stimmte hier nur jeder Zweite zu. Die ausgeprägte Willkommenskultur in Griechenland wird leider von allen anderen Faktoren des Expat-Lebens überschattet. Im Gesamt-Ranking kommt der krisengeschüttelte Staat unter 68 Ländern nur auf Platz 60.
Australien hat das Einleben für Expats stark verbessert. Das Land stieg im vergangenen Jahr in dem Index um zwölf Plätze auf Rang 19. Australien legte in allen Unterkategorien zu. Expats fanden es insbesondere einfacher, Freundschaften zu schließen. Wer jedoch kein Englisch spricht, hat es in Australien nicht leicht.