Wer nach einer Berufsausbildung noch einen Meister oder Techniker macht, kann mit einem Gehaltsplus von etwa 14 Prozent rechnen. Wer zusätzlich ein Studium mit einem Ingenieursabschluss absolviert, kann im gleichen Berufsfeld einen Gehaltszuwachs von rund 41 Prozent erreichen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Auswertung von rund 62.000 Datensätzen des Portals Lohnspiegel.de der Hans-Böckler-Stiftung .
Die Untersuchung ermittelte insgesamt fünf Faktoren, die in Deutschland innerhalb der gleichen Berufsgruppe die Höhe der Gehälter bestimmen. Neben dem genannten Anforderungsniveau beziehungsweise den Abschlüssen sind das diese vier Punkte.
#1 Das Geschlecht
Frauen verdienen bei gleicher Berufserfahrung im gleichen oder in einem engverwandten Beruf mit dem gleichen Anforderungsniveau unter auch sonst vergleichbaren Bedingungen etwa acht Prozent weniger als Männer.
#2 Das Bundesland der Anstellung
Am besten gezahlt wird in Baden-Württemberg und Hamburg, wo die Gehälter für vergleichbare Tätigkeiten um sieben beziehungsweise sechs Prozent über dem Niveau Nordrhein-Westfalens liegen, das als Vergleichsmaßstab genutzt wurde. Am Tabellenende stehen die ostdeutschen Bundesländer Thüringen (minus 15 Prozent), Sachsen und Sachsen-Anhalt (jeweils minus 14 Prozent). Durch die Nähe zu den Ballungsräumen Hamburg und Berlin haben Beschäftigte in Mecklenburg-Vorpommern (minus 12 Prozent) und Brandenburg (minus 11 Prozent) hingegen bessere Ausweichmöglichkeiten.
#3 Die Betriebsgröße
In kleinen Betrieben mit weniger als 100 Beschäftigten liegen die Gehälter in etwa 6 Prozent unter denen in mittelständischen Betrieben mit 100 bis 500 Beschäftigten. Ein Job in einem Großunternehmen macht sich hingegen mit einem Plus von neun Prozent bezahlt.
#4 Die Bezahlung nach Tarifvertrag
Unabhängig von der Größe zahlen tarifgebundene Betriebe deutlich mehr: Hier liegt das Lohnplus im Durchschnitt bei elf Prozent.
Darüber hinaus gibt es weitere Einflüsse auf die Höhe des Gehalts wie das Berufsfeld, die Berufserfahrung und mögliche Leitungsverantwortung.
Für die Analyse wurden 62.758 Datensätze berücksichtigt, die zwischen Anfang 2020 und Ende Januar 2021 erhoben wurden. Die Umfrage ist nicht repräsentativ, ermöglicht aber aufgrund der hohen Fallzahlen detaillierte Einblicke in die gezahlten Entgelte.
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