Teuerste Transfers im Frauenfußball
Am 20. Juli 2023 beginnt die Fußballweltmeisterschaft der Frauen. Einige Tage zuvor wurde der zweitteuerste Transfer im Frauenfußball verkündet. Zuvor hielt 18 Jahre lang die Brasilianerin Milene Domingues den Rekord. Den stellte die damals 22-Jährige 2002 mit dem Wechsel vom italienischen Verein Flammamonza zum spanischen Club Rayo Vallecano auf. Die Ablösesumme belief sich auf 310.000 Dollar, damals rund 235.000 Euro. Domingues folgte übrigens ihrem Ehemann nach Spanien, dem brasilianischen Fußballstar Ronaldo. „Laut ihrem Mann spielt sie wie Zinedine Zidane“, berichtete die BBC damals über Domingues. Das Ex-Model und Ronaldo haben einen gemeinsamen Sohn. Die Ehe hielt von 1999 bis 2003. Im Jahr der Scheidung trat die Mittelfeldspielerin mit der brasilianischen Nationalmannschaft bei der WM an.
Die Ablösesummen im Frauenfußball sind Welten von denen der Männer entfernt. Aber trotzdem zeigt sich auch hier die Kaufkraft der US-Liga. 2021 sorgte Alex Morgan für Schlagzeilen. Die Stürmerin ging für 275.000 US-Dollar, rund 240.000 Euro, von Orlando Pride zu San Diego Wave. Das ist bis heute die sechsthöchste Ablöse im Frauenfußball. Morgan gewann 2015 und 2019 mit der US-Nationalmannschaft den WM-Titel.
Das Jahr 2023 fing mit einem Paukenschlag im Frauenfußball an. Es wurde bekannt: Bethany England wechselt von Chelsea zu Tottenham Hotspur. Kostenpunkt des Deals: 250.000 Pfund, umgerechnet rund 280.000 Euro. Das war Rekord für einen Transfer in der obersten Frauenfußballliga Englands.
Der VfL Wolfsburg war an gleich zwei Super-Transfers dieser Rangliste beteiligt. 2020 sorgte der Verkauf der Dänin Pernille Harder an Chelsea für einen neuen Rekord im Frauenfußball. In Medienberichten ist bis heute oft von einer Ablöse von rund 350.000 Euro die Rede. Der Eintrag bei Guinness World Records für den bis dato teuersten Transfer im Frauenfußball belief sich allerdings auf „nur“ 250.000 Pfund, knapp 280.000 Euro. Damit würde sich Harder den vierten Platz mit England teilen.
Im Sommer 2023 ging es plötzlich Schlag auf Schlag. Zunächst sorgte Lindsey Horan für Schlagzeilen. Ende Juni wurde bekannt, dass die Mittelfeldspielerin aus ihrer US-Heimat nach Frankreich wechselt, nämlich von den Portland Thorns nach Lyon. Wert des Deals laut Medienberichten: 250.000 Euro mit Bonuszahlungen von bis zu 50.000 Euro.
Lindsey Horan wurde schnell von Platz zwei der teuersten Transfers im Frauenfußball verdrängt. Und wieder war der VfL Wolfsburg der Nutznießer. Der Verein verkaufte Anfang Juli 2023 Jill Roord an Manchester City. Die Engländer sollen für die niederländische Mittelfeldspielerin Medienberichten zufolge mehr als 300.000 Pfund (rund 411.000 Euro) gezahlt haben. Die 26-Jährige unterzeichnete demnach einen Drei-Jahres-Vertrag. Sie hatte 2017 mit der niederländischen Nationalmannschaft die Europameisterschaft im eigenen Land gewonnen.
Geht der Boom im Frauenfußball auf Keira Walsh zurück? Der Transfer der Europameisterin von Manchester City zum FC Barcelona sorgte jedenfalls im September 2022 für einen neuen Rekord. Barca soll 460.000 Euro für die Engländerin gezahlt haben. Die 25-Jährige erhielt laut dem Verein einen Vertrag bis Juni 2025. Verglichen mit den Männern war das aber natürlich ein irres Schnäppchen. Den Rekord hält der Transfer von Neymar 2017 von Barcelona zu Paris Saint-Germain für 222 Mio. Euro. Neymar zahlte die Ablöse übrigens selbst. Sie war in einer Ausstiegsklausel für ein vorzeitiges Vertragsende vorgeschrieben. Das Geld bekam er laut Medienberichten von Qatar Sport Investment, dem alleinigen Eigentümer von PSG.