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Thema Die Macht der Spielerberater

Götze, Gomez, Lewandowski - einen so heißen Sommer auf dem Transfermarkt der Bundesliga gab es lange nicht. Capital hat in der neuen Ausgabe die wichtigsten Spielerberater getroffen.

Alles begann mit Mario Götzes Wechsel von Dortmund zu Bayern München. Der Sensations-Coup legte den Grundstein für eine der aufregendsten Sommerpausen der Bundesligageschichte: Große Transfers und ebenso große Gerüchte haben den Transfermarkt seither ordentlich aufgemischt. Entscheidende Figuren des Sommertheaters sind dabei stets die Berater der Spieler. Sie bleiben im Hintergrund, fädeln Deals ein, streuen Gerüchte, spielen Vereine gegeneinander aus. Doch auch die Klubs sind mit allen Wassern gewaschen. Heraus kommt ein großes Pokern auf dem vielleicht schönsten Markt der Welt.
Viele Vereine beklagen sich über die wachsende Macht der Spielervermittler im Profifußball. „Wenn die Verbände nicht aufpassen, werden sie eines Tages feststellen, dass der Fußball nicht mehr von ihnen gesteuert wird, sondern zu einem großen Teil von den Beratern“, sagte Bayer Leverkusens Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser der Capital. Vermittler könnten schon heute durch geschicktes Verhandeln Spieler dort platzieren, wo diese ihnen den größten Profit bringen, fügte er hinzu. Zugleich räumte Holzhäuser ein, dass die Bundesligavereine mit ihrem Verhalten auch unseriösen Beratern gute Geschäfte ermöglichen. „Ich weiß, dass die Branche auch mit Vermittlern zusammenarbeitet, die unübliche Methoden anwenden, wenn man einen wichtigen Spieler bekommen kann“, sagte er. „Die Clubs stehen nun einmal im Wettbewerb untereinander.“ Der Einfluss der führenden Spielervermittler in Deutschland ist im internationalen Vergleich besonders groß. In keiner anderen Topliga konzentriert sich der Beratermarkt so stark auf wenige marktbeherrschende Akteure wie in der Bundesliga. Über die großen Transfers entscheiden lediglich ein gutes Dutzend Vermittleragenturen und Einzelpersonen, die die wichtigsten Spieler unter Vertrag haben. Hintergrund von Holzhäusers Kritik ist der anhaltende Streit um den vorerst geplatzten Wechsel von BVB-Stürmer Robert Lewandowski zum FC Bayern München. Lewandowskis Berater Cezary Kucharski, dessen Verhalten in der Sommerpause eine Debatte über die Rolle der Spielerberater ausgelöst hatte, verteidigte gegenüber Capital seine Arbeitsweise und warf der BVB-Führung eine Blockadehaltung vor. "Wir haben für diesen Verein auf eine Menge Geld verzichtet", sagte Kucharski. "Und sie haben dank Robert eine Menge Geld verdient. Will man ihm jetzt vorwerfen, dass er über sein eigenes Leben entscheiden will?" Die große Geschichte zum Transfermarkt lesen Sie in der neuen Ausgabe der Capital am Kiosk oder im iPad-Shop.

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