Seit vier Jahren wertet die HKP Group für Capital exklusiv und detailliert die Vorstandssaläre aller großen börsennotierten Unternehmen aus. Zum Jahresende 2018 wurde der neue Report veröffentlicht. Die Zahlen beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2017 und bieten damit den aktuellsten verfügbaren Überblick. Insgesamt 160 Unternehmen gehörten 2017 den vier größten Aktienindizes an: 30 dem Dax, je 50 dem MDax und SDax sowie 30 dem TecDax. Vertreten sind im Ranking 138 dieser 160 börsennotierten Unternehmen – denn nach wie vor gibt es einige hartnäckige Verweigerer, die Vorstandsgehälter nicht offenlegen, trotz oder wegen des öffentlichen Interesses. Neben einigen Start-ups gehören dazu Puma, Sixt, Axel Springer, RTL und Jungheinrich.
Das sind die Spitzenverdiener:
Die Spitzenverdiener der börsennotierten Unternehmen

#10 Seit 2016 ist Stefan Oschmann Vorsitzender der Geschäftsleitung des deutschen Chemie- und Pharmakonzerns Merck. 2017 betrug seine Gesamtvergütung 8,6 Mio. Euro.

#9 Schlagzeilen produziert Bernd Scheifele nur selten, einmal schaffte er es aber doch. Der Chef des Baustoffherstellers Heidelberg Cement sah 2016 in Donald Trumps Mauerplänen Geschäftschancen für seinen Konzern. 2017 wurden seine Dienste mit 9,8 Mio. Euro vergütet.

#8 Die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung hat herausgefunden, dass Post-Chef Frank Appel das 232-Fache eines durchschnittlichen Beschäftigten seines Unternehmens verdient. Vor zwei Jahren kam der Manager auf eine Gesamtvergütung in Höhe von 9,9 Mio. Euro.

#7 Auch die Vergütung von Adidas Chef Kasper Rorsted beläuft sich auf 9,9 Mio. Euro. Der Däne ist seit Oktober 2016 CEO des Sportartikelherstellers. 2017 war also sein erstes Jahr an der Spitze des Unternehmens, das er neu aufgestellt hat.

#6 Für Matthias Müller war 2017 das letzte vollständige Jahr an der Spitze des krisengeschüttelten Autokonzerns. Im vergangenen Jahr wurde er durch Herbert Diess abgelöst. Müllers Salär betrug 2017 insgesamt 10,3 Mio. Euro.

#5 Der 50-jährige Österreicher Werner Lanthaler führt seit neun Jahren die Biotechfirma Evotec mit 2200 Mitarbeitern einem Umsatz von 258 Mio. Euro. Der Chef des TecDax-Unternehmens ist der einzige Nicht-Dax-Manager in den Top Ten. Seine Vergütung: 10,3 Mio. Euro. Lanthaler profitiere von Auszahlungen aus Aktienoptionen. Evotec hat eine kräftige Restrukturierungs- und Wachstumsgeschichte hingelegt.

#4 Siemens-Chef Joe Kaeser gehört zu den großen Vier an der Spitze des Rankings. 2017 kam er auf eine Gesamtvergütung in Höhe von 10,8 Mio. Euro – 2,4 Mio. Euro mehr als im Vorjahr. Allein 7,2 Mio. Euro entfielen auf variable Vergütungsbestandteile.

#3 Auch der inzwischen ausgeschiedene BASF-Chef Kurt Bock konnte sein Salär 2017 noch einmal erheblich steigern: Nach 8,4 Mio. Euro 2016 erhielt er 2017 11 Mio. Euro.

#2 Anders als Kaeser und Bock musste Daimler-CEO Dieter Zetsche Abstriche bei seiner Vergütung: 2017 erhielt er 13 Mio. Euro nach 13,8 Mio. Euro für das Jahr davor. Zetsche gibt im Mai dieses Jahres seinen Posten als Vorstandschef auf. Sein Nachfolger wird Ola Källenius.

#1 Bill McDermott, der bereits 2016 auf Platz 1 vorrückte, verteidigt diesen im Folgejahr und toppt sein Rekordgehalt noch einmal um 38 Prozent. Seine Gesamtvergütung summiert sich auf 21,1 Mio. Euro. Den größten Batzen macht mit 17,8 Mio. Euro die variable Vergütung aus. Das hohe Gehalt des Amerikaners hat für Ärger bei SAP-Investoren gesorgt, weshalb die Vergütung im vergangenen Jahr gedeckelt wurde.