New Work, also zukunftsweisendes Arbeiten, ist oft schwer greifbar. Vorbilder können da helfen. Die New Work SE, zu der Xing gehört, zeichnet seit 2013 Bemühungen für eine bessere Arbeitswelt aus. Für die siebte Preisverleihung der New Work Awards im November 2020 haben sich 360 Firmen, Institutionen, Arbeitsgruppen und Einzelpersonen beworben, wie das Unternehmen mitteilte. Eine zwölfköpfige Jury traf eine Vorauswahl. Über die Sieger entschieden– mit einer Ausnahme – die Nutzer von Xing. Insgesamt wurden den Angaben zufolge fast 32.000 Stimmen abgegeben.
Bedingungsloses Grundeinkommen , digitales Lernen, moderne Arbeitswelten im Handwerk und Zeitarbeit für Geflüchtete: Dies sind die Preisträger des New Work Award 2020.
Diese Firmen punkten bei New Work

Mein Grundeinkommen will gesellschaftliches Umdenken anstoßen und Menschen ein Stück weit von den Zwängen des Geldverdienens befreien. Das brachte Mein Grundeinkommen Platz eins in der Kategorie „New Work Enabler“ ein. Hier wurden laut New Work SE Start-ups, Unternehmen, Institutionen oder Organisationen gesucht, die mit ihren Produkten oder Dienstleistungen zu einer besseren, menschlicheren Arbeitswelt beitragen. „Selbstorganisation und kollektive Führung stehen bei Mein Grundeinkommen im Vordergrund“, teilte New Work SE mit. „Mein Grundeinkommen sammelt via Crowdfunding Spenden, die als sogenanntes Bedingungsloses Grundeinkommen à 1000 Euro monatlich für ein Jahr verlost werden. Mit über 1,7 Millionen Nutzern prägt die gemeinnützige NGO die Grundeinkommensdebatte.“ Auf den Plätzen zwei bis fünf landeten Spaces4Future, Tandemploy, OpenSpace Beta – Red42 und ReDI School of Digital Integration.

In der Kategorie „New Work Explorer“ wurden Firmen und Institutionen, aber auch Teams innerhalb von Betrieben gesucht, die New Work bereits vorbildlich leben. Hier entschieden sich die Xing-Nutzer für Vaude Sport. NewWork SE lobte insbesondere das Programm „Vertrauen und Innovation“. Es solle es Mitarbeitern ermöglichen, sich einzubringen und den Outdoorausrüster ständig werteorientiert weiterzuentwickeln. Die Plätze zwei bis fünf gingen an Smartsteuer, das Amt für Technik, Umwelt, Grün der Stadt Herrenberg, die SRH Fernhochschule - The Mobile University und Ashoka Deutschland.

Der Preis für den „New Work Crisis Hero“ war die einzige Auszeichnung, die von der Jury vergeben wurde. Die Experten entschieden sich für die Unternehmerin Verena Pausder. „Als im Frühjahr die Schulen aufgrund der Corona-Pandemie schließen mussten, rief sie umgehend eine Website zum Homeschooling mit digitalen Bildungsangeboten für Eltern ins Leben“, hieß es in der Begründung. „Auf homeschooling-corona.com stellt sie Programme, Tools und Tipps für das Lernen zu Hause vor. Die digitalen Bildungsangebote richten sich an Eltern, Lehrkräfte, Erzieher sowie Schüler, die in der Corona-Krise Unterstützung und Anregungen für den und Unterricht und die Freizeitgestaltung daheim suchen.“

Neue Arbeitsmodelle sind schnell eingeführt. Aber wie sieht es mit der Nachhaltigkeit aus? Um das zu überprüfen und zu würdigen, gibt es die Kategorie „New Work Alumni“. Hier konnten sich bei den New Work Awards Nominierte und Bewerber der vergangenen sieben Jahre erneut zur Wahl stellen und zeigen, was sich bei ihnen messbar verbessert hat. Erneuter Preisträger wurde Sidepreneuer.de. Die Plattform bietet eine Anlaufstelle für nebenberufliche Gründer, Unternehmer und Selbstständige im deutschsprachigen Raum und zählt den Angaben zufolge über 7000 Mitglieder. Weitere „Ehemalige“, die ausgezeichnet wurden, waren Ali Mahlodji, Dalia Das und Tele Haase Steuergeräte.

New Work SE hat auch drei „Systemrebellen“ ausgezeichnet. Diese Einzelpersonen sind mutig ins Ungewisse gestartet, hinterfragen bestehende Arbeitsstrukturen und inspirieren andere, wie es hieß. Das gelang unter anderem Zarah Bruhn mit ihrem Start-up Social-Bee. Es „bietet Geflüchteten – insbesondere den Geringqualifizierten – die Chance auf eine Festanstellung, sodass sie finanziell auf eigenen Beinen stehen können und sich durch die Arbeit in die Gesellschaft integrieren“, teilte New Work SE mit. „Als erstes Social-Start-up baut Social-Bee durch gemeinnützige Non-Profit-Zeitarbeit eine Brücke zwischen Arbeitgebern auf Mitarbeitersuche und motivierten Geflüchteten. Social-Bee übernimmt Risiken und Bürokratie und investiert die Einnahmen aus der Überlassung für ein strukturiertes einjähriges Integrationsprogramm. Das Ziel: die anschließende Übernahme im Unternehmen.“

Zur „Systemrebellin“ wurde ferner die Lehrerin Anika Buche gekürt. Sie engagiert sich mit der Initiative Edu-sense dafür, Schulen bei der digitalen Entwicklung zu unterstützen. Die Einrichtungen sollen dabei nicht bei null anfangen müssen. „Mit einer gemeinsam erarbeiteten Blaupause, dem Playbook, wollen wir Schulen helfen, den für sie individuell optimalen Weg der Entwicklung zu finden“, heißt es auf der Seite der Initiative.

Dritter „New Work Pioneer“ 2020 wurde Stefan Janßen. „Das Handwerk, eine wichtige Stütze unserer Gesellschaft, wird durch das Konzept der 'Baustelle Zukunft' von Stefan Janßen in die Mitgestaltung der zukünftigen Arbeitswelt eingebunden. Als Bauarbeiter ist es Stefans Ziel, zusammen mit den Handwerkern an der größten Baustelle – der gemeinsamen Zukunft – zu arbeiten“, teilte New Work SE mit.