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Die Gruppe der ausländischen Arbeitskräfte in Deutschland ist in den vergangenen Jahren sehr stark gestiegen. Das Statistische Bundesamt (Destatis) zählte Ende 2021 gut 295.000 Menschen von außerhalb der Europäischen Union, die eine befristete Aufenthaltserlaubnis für eine Erwerbstätigkeit hatten. Das waren mehr als dreimal so viel wie zehn Jahre zuvor. Auf Platz zehn der wichtigsten Herkunftsländer lag kurz vor Ausbruchs des Angriffskriegs in der Ukraine die Russische Föderation mit 9400 Arbeitskräften.

Die Türkei belegte im Ranking zu den ausländischen Arbeitskräften in Deutschland Platz neun. Im Ausländerzentralregister waren Ende 2021 den Angaben zufolge 10.700 Menschen erfasst, die eine befristete Aufenthaltserlaubnis für eine Erwerbstätigkeit hatten.

Auf der Suche nach günstigen Arbeitskräften mussten deutsche Firmen mit den Jahren immer weiter nach Ost- und Südosteuropa vordringen. Nordmazedonien hat sich da zu einem wichtigen Herkunftsland entwickelt. Es belegte mit 13.500 Arbeitskräften in Deutschland Platz acht.

Knapp vor Nordmazedonien kam dessen westlicher Nachbar auf Platz sieben des Destatis-Rankings. Die Behörde registrierte Ende 2021 rund 13.800 Arbeitskräfte mit entsprechender Aufenthaltserlaubnis aus Albanien.

Knapp ein Viertel (24 Prozent) der ausländischen Arbeitskräfte in Deutschland waren zuletzt akademische Fachkräfte mit einer sogenannten Blue Card. Fast die Hälfte von ihnen (48 Prozent) arbeitete in einer Branche, in der Deutschland Experten fehlen, also zum Beispiel als Ärztin oder in der IT. Die USA kamen im Ranking mit 16.500 Arbeitskräften auf Platz sechs.

16.700 chinesische Erwerbstätige waren Ende 2021 in Deutschland tätig. Viele von ihnen dürften ebenfalls per Blue Card eingereist sein. Die Blue Card wurde 2012 in der EU eingeführt, um hochqualifizierte Fachkräfte aus dem EU-Ausland anzuwerben. Zudem gibt es ein Projekt der Bundesagentur für Arbeit mit der TU Dresden, mit dem chinesische Arbeitssuchende mt Berufsabschluss auf den deutschen Arbeitsmarkt vorbereitet werden sollen.

Die drittgrößte Gruppe von Arbeitskräften aus dem EU-Ausland stammt aktuell aus Serbien. Destatis zählte rund 17.400 serbische Staatsangehörige mit einer befristeten Aufenthaltserlaubnis für eine Erwerbstätigkeit.

Sieben Prozent aller EU-Ausländer mit Arbeitserlaubnis in Deutschland stammten Ende 2021 aus dem Kosovo. Das entsprach laut der Statistikbehörde 19.600 Menschen. Die meisten ausländischen Arbeitskräfte kamen aber weiterhin innerhalb der EU nach Deutschland. Ihre Zahl belief sich 2021 laut dem Mikrozensus auf 1,65 Millionen.

Bosnien und Herzegowina ist für deutsche Unternehmen außerhalb der EU der zweitwichtigste Markt für Arbeitskräfte. Fast jeder zehnte Ausländer mit Arbeitserlaubnis (neun Prozent) stammte Ende 2021 aus dem Balkanstaat, wie Destatis mitteilte. Das habe 26.300 Menschen entsprochen.

Die mit Abstand meisten ausländischen Arbeitskräfte von außerhalb der EU verdankt Deutschland Indien. Elf Prozent oder 33.900 Menschen hatte zuletzt eine befristete Aufenthaltserlaubnis für eine Erwerbstätigkeit. Voraussetzung für eine Blue Card ist ein Hochschulabschluss sowie ein konkretes Arbeitsplatzangebot mit einem Bruttojahresgehalt von mindestens 56.400 Euro. In sogenannten Mangelberufen gilt eine geringere Gehaltsgrenze von 43.992 Euro brutto.