Simone Biles oder Eckart von Hirschhausen sind Beispiele dafür: Menschen mit ADHS können sehr erfolgreich sein. Eine Psychologin erklärt, warum jeder Symptome zeigt und wie Chefs helfen können
Frau Blume, die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist landläufig als Zappelphilipp-Syndrom bekannt, betrifft aber nicht nur Kinder. Wurde es bei Erwachsenen lange unterschätzt?
FRIEDERIKE BLUME: Ja, in jedem Fall. Als Beschreibung einer psychischen Störung bei Kindern reichen die Aufzeichnungen zu ADHS bis ins 189. Jahrhundert zurück. Aber erst seit den 90er-Jahren können die rund 50 Prozent der Kinder, die ADHS hatten und die, auch im Erwachsenenalter noch sehr deutliche Symptome zeigen, eine Diagnose erhalten. Frauen sind im besonderen Maße von späten Diagnosen betroffen.