Fehler #1 Branche entscheidet über Outfit
Sie bewerben sich bei einer Firma, nicht beim Stellvertreter einer Branche. Diese Unterscheidung liegt auf der Hand. Sie kann aber leicht in Vergessenheit geraten, wenn man sich bei einer Fülle von Unternehmen beworben hat. Selbstverständlich ist die Finanzbranche bei der Kleiderordnung insgesamt konservativer als beispielsweise die Medienbranche. Aber wer bei FAZ und taz mit demselben Outfit auftaucht, liegt vermutlich mindestens einmal falsch. Und es ist fraglich, ob Bewerber einst beim Online-Bank-Gründer Elon Musk in einem teuren Anzug punkten konnten.
Fehler #2 Keine Recherche
Daraus folgt: Recherchieren Sie vor dem Bewerbungsgespräch den Dresscode des potenziellen Arbeitgebers. Dabei können der Internetauftritt der Firma oder auch Fotos in Medien helfen. Profile der Führungskräfte in sozialen oder professionellen Netzwerken geben ebenfalls einen Hinweis darauf, ob der CTO eher auf Brioni oder Supreme steht. Dabei muss aber beachtet werden: Vorgesetzte genießen beim Dresscode mehr Freiheiten als Bewerber. Nur, weil der Chef gern Sneaker trägt, weiß der Verantwortliche aus der Personalabteilung das legere Schuhwerk beim Vorstellungsgespräch nicht unbedingt zu schätzen.
Fehler #3 Nicht variabel genug
Das ideale Bewerbungs-Outfit lässt mehrere Varianten zu. Sie sind unsicher, wie „casual“ der Dresscode ausfällt? Dann ist es ratsam, sich vorsichtshalber etwas konservativer zu kleiden. Beim Betreten der Büroräume ist dann ein schneller Mode-Check angesagt. Sind Sie weit und breit der einzige Mann im Sakko oder mit Krawatte, bleib das Jackett vielleicht besser mit dem Mantel im Vorzimmer und der Schlips wandert in die Jackentasche. Das setzt aber voraus, dass das Hemd auch solo einen hervorragenden Eindruck macht.
Fehler #4 Zu viel Sie
Ein Vorstellungsgespräch ist kein Date. Allzu starke Sinneseindrücke beim Gegenüber sollten vermieden werden. Das gilt für klimpernde Ohrringe oder Armreifen ebenso wie für die Extraportion Aftershave.
Fehler #5 Zu wenig Sie
Das Outfit ist ein wichtiger Faktor beim Vorstellungsgespräch. Aber hier muss schon einiges schieflaufen, damit ein guter Kandidat allein wegen Stilfragen durchfällt. Bewerber sollten Mode für sich arbeiten lassen. Wählen Sie Kleidungsstücke, in denen Sie sich wohlfühlen und in denen Sie sich gefallen. Dieser Grundstock an Selbstbewusstsein ist in einer angespannten Situation Gold wert. Zeigen Sie sich von Ihrer besten Seite, selbst wenn die augenscheinlich nicht hundertprozentig zum neuen Arbeitgeber passt. Individualität macht Sie unverwechselbar. Auch das ist bei Bewerbungen nicht zu unterschätzen.