Ein gutes Gehalt ist relativ. Das gilt besonders, wenn die Miete sehr teuer ist. Dann hat eine Führungskraft womöglich nach Abzug der Wohnkosten prozentual weniger Geld übrig als ein einfacher Angestellter, der in einer günstigeren Gegend lebt. Die Online-Jobplattform Stepstone und das Immobilienportal haben vor einiger Zeit Immowelt.de wollten wissen , wo in Deutschland die Miete am meisten vom Gehalt auffrisst. Dafür wurden den Angaben zufolge die Durchschnittsgehälter von Fach- und Führungskräften in 384 kreisfreien Städten und Landkreisen mit den jeweiligen Angebotsmieten für 2018 (Wohnungen von 80 bis 100 Quadratmeter) in Beziehung gesetzt.
Generell ist natürlich das Wohnen in Großstädten teurer als auf dem Land. Dafür sind in Metropolen aber oft auch die Gehälter höher. Ein Blick auf die Top 10 der teuersten Regionen in Deutschland zeigt, dass manchmal allerdings weniger die Frage „Stadt oder Provinz?“, sondern vielmehr die Wahl des Bundeslandes entscheidend dafür ist, wie viel Geld nach Abzug der Miete übrig bleibt. Denn ein Bundesland ist in der Spitzengruppe mit gleich fünf Regionen vertreten.
Dies sind die kreisfreien Städte und Landkreise mit dem schlechtesten Verhältnis zwischen Gehalt und Miete.
Gehalt minus Miete: Die teuersten Gegenden in Deutschland

Je zwei Städte und Landkreise teilen sich Platz sieben der Rangliste. Dort müssen 23 Prozent des Gehalts für die Miete ausgegeben werden. In Berlin steht ein Durchschnittsgehalt für Fach- und Führungskräften von 51.700 Euro einer Miete von im Schnitt 1010 Euro gegenüber. Für Potsdamer sind die Wohnkosten zwar niedriger (900 Euro), dasselbe gilt aber für das Durchschnittseinkommen (46.900 Euro).

Die Region Berlin-Brandenburg ist auch mit dem Landkreis Dahme-Spreewald (Foto) auf Platz sieben vertreten. Die Durchschnittswerte für Miete und Jahresgehalt liegen dort bei 800 Euro beziehungsweise 42.300 Euro. Am anderen Ende Deutschlands findet sich der vierte Siebtplatzierte, der bayerische Landkreis Miesbach (Miete: 1100 Euro, Gehalt: 57.600 Euro).

Die Landkreise Fürstenfeldbruck und Vorpommern-Greifswald teilen sich Platz fünf der Rangliste der teuersten Regionen Deutschlands. Einwohner müssen 24 Prozent des Einkommens für die Miete ausgeben. In dem bayerischen Landkreis liegt die Miete bei 1.100 Euro, das Gehalt bei 56.100 Euro. In Vorpommern-Greifswald ist die Miete viel günstiger (730 Euro), dafür verdienen Fachkräfte sehr viel weniger (37.000 Euro).

In Freiburg im Breisgau wird exakt ein Viertel des Einkommens für die Wohnkosten fällig. Fach- und Führungskräfte verdienen in der baden-württembergischen Großstadt durchschnittlich 55.500 Euro pro Jahr und zahlen 1150 Euro Miete im Monat. Auf dasselbe Verhältnis kommen Menschen im bayerischen Landkreis Ebersberg (1100 Euro Miete, 53.700 Euro Jahresgehalt).

Der Landkreis Starnberg ist bundesweit die zweitteuerste Region. Fach- und Führungskräfte müssen im Schnitt 26 Prozent ihres Einkommens (54.700 Euro) für Miete (1.200 Euro) abzweigen. Fünf der zehn teuersten kreisfreien Städte und Landkreise liegen in Bayern. Die Nummer eins der Rangliste bildet da keine Ausnahme.

Das Gehaltsniveau kann in München nicht mit den Mieten Schritt halten. Zwar verdienen Fachkräfte mit durchschnittlich 61.100 Euro pro Jahr gut. Die Mieten liegen laut der Erhebung von StepStone und Immowelt.de aber mit 1.500 Euro weit über denen in anderen Großstädten mit hohen Gehältern. 30 Prozent des Einkommens gehen in Bayern für Miete drauf. Zum Vergleich: In Köln verdienen Führungskräfte fast ebenso viel wie in München (59.900 Euro), zahlen aber ungleich weniger Miete (900 Euro).