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Immobilien Mit Bausparen gegen den Niedrigzins

Bausparen erfreut sich in Deutschland immer noch großer Beliebtheit
Bausparen erfreut sich in Deutschland immer noch großer Beliebtheit
© Getty Images
Bausparverträge bieten mickrige Zinsen und haben ein massives Imageproblem. Dennoch kann sich der Abschluss für Hausbauer bald wieder lohnen – wenn die Bauzinsen wie erwartet steigen

Lange Zeit war der Bausparvertrag der erste Schritt auf dem Weg zum Traumhaus. Man vereinbarte mit dem Anbieter eine Bausparsumme, sparte über Jahre hinweg einen Teil davon an, und bekam dann am sogenannten Zuteilungstermin für den restlichen Betrag ein günstiges Darlehen für den Hauskauf. Das funktionierte vor allem deshalb so gut, weil Bausparer hohe Zinsen auf ihr Erspartes erhielten. Doch die anhaltende Niedrigzinsphase hat auch die Bausparbranche verändert. Fast alle Bausparkassen haben die Guthabenverzinsung ihrer Verträge auf ein optisches Minimum reduziert. Mittlerweile zahlen die meisten Anbieter nur noch Zinsen von 0,1 Prozent pro Jahr. Damit holen Sparer oft nicht einmal die Abschlusskosten für den Vertrag wieder rein.

Hinzu kommt ein massives Imageproblem: In den vergangenen vier Jahren haben Bausparkassen rund eine Viertelmillion alte, gut verzinste Bausparverträge gekündigt. Einige forderten hohe Nachzahlungen von den Bausparern, verweigerten die Zahlung von Bonuszinsen oder erhöhten die Kontoführungsgebühr. Viele Kunden fühlten sich geprellt und klagten. Im vergangenen Jahr urteilte der Bundesgerichtshof (BGH) allerdings, dass die Praxis der Bausparkassen rechtens war: Die Anbieter dürfen Verträge kündigen, die seit mehr als zehn Jahren zuteilungsreif sind. Dann also, wenn Bausparer genügend Geld angespart haben, um von der Bausparkasse ein Darlehen zu bekommen.

Die Bauzinsen ziehen wieder an

Trotzdem: Bausparen kann sich immer noch lohnen – wenn zwei Voraussetzungen erfüllt sind. Die erste: Sparer setzen den Vertrag tatsächlich zur Immobilienfinanzierung ein und nicht als Geldanlage. Als solche lohnt sich Bausparen schlicht nicht mehr. Die zweite: Die Zinsen steigen. Denn wer einen Bausparvertrag abschließt, sichert sich nämlich zugleich einen Anspruch auf ein günstiges Darlehen. Der Zinssatz für das Bauspardarlehen steht mit Unterzeichnung des Vertrages fest, auch wenn Sparer den Kredit erst in einigen Jahren abrufen. Wer also davon ausgeht, dass die Bauzinsen in einigen Jahren höher liegen als heute, kann sich die aktuellen Konditionen für die Immobilienfinanzierung sichern.

Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass das Zinsniveau in einigen Jahren tatsächlich höher liegt als die 1,5 Prozent, die Kreditnehmer laut Interhyp-Trendbarometer aktuell im Durchschnitt zahlen. In den vergangenen Monaten haben die Bauzinsen bereits leicht angezogen. Dennoch sollten Sparer nichts überstürzen, warnt die Verbraucherzentrale Hessen. „Der leichte Zinsanstieg bei Immobilienkrediten trägt dazu bei, dass bei vielen ein Gefühl von Zeitnot entsteht“, sagt Christiane Kienitz, Referentin für Immobilienfinanzierung bei der Verbraucherzentrale. Aus ihrer Sicht ist das unbegründet. „Die Einleitung einer anhaltenden Trendwende bei den Zinsen ist noch nicht erkennbar“, sagt sie.

Sparer sollten die Entscheidung für einen Bausparvertrag niemals unter Zeitdruck treffen, mahnt die Verbraucherschützerin. „Die Sorge vor steigenden Zinsen sollte maximal zu mehr Weitsicht bei Kalkulation und Zinsbindungsfrist führen“, sagt sie. Einmal abgeschlossen, kann man einen Bausparvertrag nämlich vor der Zuteilungsreife nur schwer wieder loswerden. Manche Institute erheben in diesem Fall eine sogenannte Vorfälligkeitsgebühr. Darüber hinaus können Bausparkassen die Vertragsauflösung verschieben – etwa, wenn viele Bausparer zum selben Zeitpunkt aus ihren Verträgen raus wollen. Lösen Bausparer ihren Vertrag innerhalb der ersten sieben Jahre auf, behalten manche Bausparkassen zudem die Förderbeträge aus der Wohnungsbauprämie ein.

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